Im Wein liegt nicht nur die Wahrheit, sondern auch das Wahre, Schöne, Gute, Heiterkeit, die Erhebung von Herz und Sinnen: Der Champagne-Preis für Lebensfreude wurde 1998 in der Absicht geschaff en, ein Mal im Jahr Persönlichkeiten auszuzeichnen, die sich auf originelle, fröhliche, prickelnd spritzige Weise um Lebensfreude in Deutschland verdient gemacht haben.
Am 10. April war es wieder so weit: Die neunzehnte Preisträgerin wurde im Hotel Louis C. Jacob vorgestellt. Verena Bentele heißt die Geehrte und ist die Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen. In dieser Funktion hat sie zwei Meilensteine in der Gesetzgebung begleitet: die Novellierung des Behindertengleichstellungsgesetzes und die Formulierung des neuen Bundesteilhabegesetzes. Zusätzlich ist die 35-Jährige auch Spitzensportlerin, Literaturwissenschaftlerin und Autorin. Sie wird für ihren Mut, ihre Neugier und ihre ansteckende Lebenslust ausgezeichnet, mit der sie die vielen Herausforderungen des Lebens angeht und sich für die Belange von Menschen mit Behinderungen einsetzt. Verena Bentele inspiriert und motiviert viele Menschen weit über den Bereich des Sportes und der Politik hinaus – so kommentierte Hubertus Meyer-Burckhardt, erstmalig in der Funktion des neuen Präses, die Wahl und erklärte, warum gerade Verena Bentele eine außergewöhnliche Preisträgerin des Champagne-Preises für Lebensfreude sei: „Wir haben noch nie eine Leistungssportlerin und auch noch keine Politikerin ausgezeichnet – und nun verkörpert die Preisträgerin beides.
Ihr politisches Amt verlangt ein unglaubliches Durchhaltevermögen. Mit ihrer positiven Ausstrahlung und ihrem mitreißenden Auftreten steckt sie Menschen an und beweist, dass Politik und Lebensfreude nicht im Widerspruch stehen. Wir freuen uns sehr, dass Frau Bentele den Preis heute entgegennimmt.“ Die sehr persönliche Laudatio hielt Leslie Malton, die auch Botschafterin der Elternhilfe für Kinder mit RETTSYNDROM ist, einer Krankheit, an der ihre Schwester leidet. Mit ihren treffenden und einfühlsamen Worten hat die Schauspielerin ein Bild von Verena Bentele gezeichnet, das nicht nur ihre persönliche Verbundenheit mit ihr zum Ausdruck gebracht, sondern auch den Bezug der Preisträgerin zum Begriff Lebensfreude perfekt herausgestellt hat. Eine sichtlich gerührte Verena Bentele bedankte sich daraufhin bei ihrer Laudatorin und bei der Jury des Champagne-Preises für Lebensfreude, der u. a. Hubertus Meyer-Burckhardt, Kai Diekmann, Jan Hofer, Christian Josephi, Manfred Kohnke, Prof. Dr. Helmut Thoma sowie der Initiator des Preises, Günter Schöneis, angehören und erklärte: „In Lebensfreude stecken die Begriffe Leben und Freude. Mit Freude verbinde ich einen gewissen Optimismus. Den Optimismus, das Leben anzunehmen, anzupacken und das Beste daraus zu machen.
Die Freiheit, die uns das Leben gibt, hilft nicht, wenn wir sie nicht nutzen. Ein jeder muss sich die Frage stellen: Was kann ich mit diesem Leben machen? Wie kann ich es aktiv gestalten? Erst wenn man das erkannt hat und tatsächlich umsetzt, kann man Lebensfreude zulassen und erleben.“ Verena Bentele scheint das hervorragend gelungen zu sein. Als erste Bundesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen lebt sie selbst mit einer Herausforderung: Sie ist seit ihrer Geburt blind. Das hielt sie jedoch in keiner Phase ihres Lebens auf: Sie gewann als Biathletin und Skilangläuferin 16 paralympische Medaillen – 12 in Gold, 2 in Silber und 2 Bronzemedaillen. Als Mental- Trainerin und Souveränitäts-Coach ermunterte und ermutigte sie vor ihrer Berufung in die Politik Menschen, sich selbst, vor allem aber auch anderen zu vertrauen, und veröffentlichte dazu 2013 das Buch: „Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser.“ Nach der Verleihung vertraute Verena Bentele, die mit ihrer Mutter Monika angereist war, den 65 Gästen wie z. B. Jan Hofer, Horst Rahe und Felix von Manteuffel bei einem fantastischen Menü und erlesenen Champagne-Weinen an, wie sehr sie diese Auszeichnung freue.
[soliloquy id="2215"]