Neben insgesamt elf Programmreihen wie der Sektion „16:9“, „Freihafen“ und 139 Filmen aus aller Welt startet das FILMFEST HAMBURG mit einem neuen Corporate Design ins Jubiläumsjahr.
Anlässlich der 25. Ausgabe präsentiert sich das Festival in einem neuen Erscheinungsbild. Das erste visuelle Grundmotiv spielt mit einem typisch norddeutschen Kleidungsstück und führt darüber die neue Festivalfarbe ein – so Filmfestleiter Albert Wiederspiel: „Nach der verregneten und in jeder Hinsicht stürmischen Filmfest-Eröffnung im letzten Jahr stand uns irgendwie der Sinn nach wetterfester Kleidung und nach mehr Farbe im dunklen Herbst. Wir haben uns deshalb für ein leuchtendes Gelb entschieden.“ Zwischen dem 5. und 14. Oktober werden 120 Produktionen in den Festivalkinos Abaton, CinemaxX Dammtor, Metropolis, Passage und dem Studio-Kino gezeigt. Zusätzlich gibt es zahlreiche Rahmenveranstaltungen, die das Festival zu einem wichtigen Treffpunkt für Kinobegeisterte und geladene Gäste der Film- und Medienbranche machen. Ob Werkstattgespräche, Paneldiskussionen und Michel- Veranstaltungen am Tag oder Aftershowpartys bis tief in die Nacht – angelehnt an das Filmprogramm ist auf dem Filmfest Hamburg wieder für jede Menge Abwechslung gesorgt. Im Festivalzelt auf dem Allendeplatz zeigen zudem bei den Unplugged-Abenden Musiker der unterschiedlichsten Stilrichtungen ihr Können.
Genrevielfalt und große Namen
Es gibt immer wieder ein erstes Mal, zum Beispiel für den Regisseur Volker Schlöndorff. Mit „Der namenlose Tag“ nach dem gleichnamigen Roman von Friedrich Ani um den frisch pensionierten Kriminalhauptkommissar Jakob Franck (Thomas Thieme), der mit einem alten Fall konfrontiert wird, hat der Oscar-Preisträger seinen ersten Krimi für das ZDF inszeniert. Dieser und elf weitere Fernsehfilme konkurrieren in der Sektion „16:9“ um den Hamburger Produzentenpreis für deutsche Fernsehfilme. Darunter Lars Kraume mit „Dengler: Die schützende Hand“ als einen auf Tatsachen basierenden Thriller über den NSU-Skandal. Spannung pur verspricht der Film „Angst – der Feind in meinem Haus“ von Thomas Berger u. a. mit Heino Ferch und Anja Kling. In „Die Familie“ von Constanze Knoche wird ein Selbstfindungsseminar für die 16-jährige Isabell (Stephanie Amarell) zum Albtraum. Die junge Gastwirtin Paula (Anna Maria Mühe) setzt in „Wenn Frauen ausziehen“ von Matthias Tiefenbacher auf Frauensolidarität, um das verlockende Angebot eines Investors gegen den Widerstand der männlichen Dorfbewohner durchzusetzen. Niki Stein inszeniert mit „Tatort – dunkle Zeit“ nach seinem eigenen Drehbuch den neuesten Fall von Kommissar Falke (Wotan Wilke Möhring) und dessen Kollegin Grosz (Franziska Weisz), die als Personenschützer für die Vorsitzende einer populistischen Partei abgestellt werden und einen Anschlag nicht verhindern können. Als im Hause Neufund statt der angekündigten englischen Austauschschülerin plötzlich ein 13-jähriger Inder vor der Tür steht, ist die Aufregung groß. Viviane Andereggen beweist in der rasanten Komödie „Kein Herz für Inder“ ihr Gespür für Situationskomik und Leichtigkeit. Außer Konkurrenz und anlässlich des Abschieds einer der dienstältesten Ermittlerinnen des deutschen Fernsehens werden Hannelore Hoger zu Ehren zwei Bella-Block-Filme gezeigt. ZDFFernsehfilmchef Reinhold Elschot bedauert den Ruhestand der Kommissarin sehr: „Wir respektieren ihre Entscheidung, so sehr sie auch schmerzt. Und wir verneigen uns vor einer großen Schauspielerin, die ihrem Publikum in beinahe 25 Bella- Jahren so viel gegeben hat – das ZDF ist Hannelore Hoger, dieser wunderbaren Künstlerin, zu tiefem Dank verpflichtet.“
Weitere Highlights
Auch diesmal werden in der „Hamburger Filmschau“ sowohl Produktionen von und mit Hamburger Kreativen gezeigt als auch in der Hansestadt gedrehte Produktionen. Deutschland ist für viele Geflüchtete mittlerweile eine neue Heimat geworden. Zusammen mit dem Arab Filmclub präsentiert FILMFEST HAMBURG die Sonderreihe „Heimatfilme“. Außerdem werden die ersten fünf Produktionen von herausragenden Regisseurinnen vorgestellt. Die Sektion „Freihafen“ ist das Fenster für deutsch-europäische Projekte und eine von insgesamt elf Programmreihen von FILMFEST HAMBURG. Gezeigt wird unter anderem die ungarisch-deutsche Koproduktion „Jupiter‘s Moon“ von Kornél Mundruczó über einen Flüchtling in Ungarn, der übernatürliche Fähigkeiten besitzt. Ein Höhepunkt der 25. Ausgabe ist die Verleihung des Douglas Sirk Preises an den Regisseur, Autoren, Produzenten und Fotografen Wim Wenders am 13.10. im Rahmen der Deutschlandpremiere von „Submergence“. Filmfestleiter Albert Wiederspiel begründet die Wahl so: „Wim Wenders als einer der bedeutendsten Filmemacher der Welt, dessen Werke wie die kaum eines anderen Regisseurs für deutsches Autorenkino stehen, hat den Douglas Sirk Preis mehr als verdient. Wir wollen damit auch sein unermüdliches Engagement für das europäische Kino und seinen großen Einsatz für den deutschen Film ehren.“