Bei blauem Himmel starteten beim diesjährigen 16. Hamburger Stadtparkrevival vom 9. bis zum 10. September 300 alte Automobile und Motorräder auf neuem Kurs in der City Nord.
Vor dem ersten Rennen gab es auf der Strecke eine leichte Verzögerung, da die Fahrtleitung aus Sicherheitsgründen einige Umstellungen veranlasste. Aber dann starteten die Läufe im Takt des Stundenplanes. Die Skepsis dem Überseering gegenüber war bei einigen langjährigen Teilnehmern schon vorhanden, wie Olaf Scheuber zugab: „Ob die nüchterne Bürostadt gegen den traditionsbehafteten alten Kurs an der Saarlandstraße bestehen kann?“ Schon nach wenigen Läufen waren sich Motoradfahrer und Autolenker absolut einig: „Genial! Toller Kurs, sehr gut aufgestellt, super zu fahren – warum sind wir nicht schon lange hier?“ Für Veranstalter Hardy Kowen, Geschäftsführer der Agentur Media Direct, konnte die Zustimmung nicht größer sein.
Auch bei den Besuchern, an beiden Tagen kamen rund 30.000, herrschte einhellige Bewunderung: „Tolle Perspektiven, man kommt überall ran, großzügige Fahrerlager und der tolle Blick von oben!“ Die City Nord ist so angelegt, dass die Zuschauer überall stehenbleiben und von oben sehen konnten, wie einige Wagemutige um die Kurven des 1,6 Kilometer langen Kurs herumsegelten, wie die Teilnehmer vorn in den New-York-Ring hinein und hinten zum Überseering wieder heraus fuhren wie beispielsweise die Motorräder und die Formel VAU mit VW-Motoren von 1.200 und 1.300 ccm. Der Öllieferant Mathé hatte die flotte Truppe mitgebracht. Echte Eyecatcher Beiwagenakrobaten.
Monaco-Feeling
Viele dachten, wie mutig es von Glasurit war, den Gästestand oben auf der Terrasse des ehemaligen Shell-Gebäudes aufzubauen, aber hier waren offensichtlich Profis am Werk. Ab mittags schien die Sonne auf die Zeltstadt und die Gäste hatten echtes Monaco-Feeling – dichter dran geht kaum! Audi hatte bekannte Fahrer aus der DTMSerie an Bord, die fleißig Autogramme gaben. Die ERGOVersicherung und der AvD verlosten Mitfahrgelegenheiten in Teilnehmerfahrzeugen. Ein Quäntchen Glück verhalf einem Zuschauer, die Strecke aus einem Auto heraus zu erleben.
Den ganzen Samstag stellten sich die Exponate des Concoursd’Elegance auf der Terrasse des ERGOGebäudes zur Schau. Wie die Jury mit Dietmar Elsasser, (Gesamtvertriebsleiter Audi, Region Nord) und Jörg Banzhaf, (westsidecars) feststellte: „Bereits bei diesem ersten Durchgang sind wirklich seltene, historisch und motorsportlich interessante Fahrzeuge zu sehen – der kleine Honda S 800 mit dem extrem hochdrehenden Motor, ein Miele-Motorfahrrad aus den 1910er-Jahren, ein Cadillac Lasalle Coupé mit Baujahr 1939 und ein Mercedes-Einzelstück aus der Karosserieschmiede Wendler, Reutlingen, um nur einige zu nennen.“
Die Prämierung erfolgte innerhalb der Drivers Night, eingebettet in ein italienisches Buffet, einen Show-Act mit Christian von Richthofen, der auf einem 30er-Jahre-Auto Musik machte, und der Band Vociblu. Die Läufe am Sonntag liefen routiniert nach Zeitplan. Die Preisverleihung für die Wertungsläufe fand mittags zentral auf der Bühne statt und der abendliche Abschlusskorso mit allen Beteiligten und den Besucherfahrzeugen des Oldtimerparkplatzes bildete den krönenden Abschluss eines grandiosen Motorwochenendes.