//GESPONSERT – Immer mehr Menschen denken darüber nach, wie sie wohnen möchten, wie sie nachhaltiger leben können, wo sie wohnen, mit wem, wie ihre Wohnung aussehen soll, damit sie sich dort wohlfühlen, und was die Einrichtung ihrer Wohnung über sie aussagt. Die internationale Einrichtungsmesse imm cologne ist ein Spiegelbild dieser aktuellen Einrichtungstrends.
Aktuell werden das Interior Design immer wohnlicher und das Thema Gemütlichkeit immer wichtiger. Man legt Wert auf wenige, aber qualitativ gute Ausstattungselemente. Ähnlich wie in der Mode scheint sich das Pendel von einem „Immer- mehr-und-immer-billiger“ zugunsten einer relativen Qualitätsorientierung zu bewegen. Wo der eine nach dem Preis forscht, recherchiert der andere nach dem Vorleben des Möbelstücks – nach Materialherkunft, nach Recyclingfähigkeit und der allgemeinen Unbedenklichkeit in Bezug auf Natur, Klima und Sozialstandards. Einig sind sich alle darin, dass wir besser wohnen wollen: komfortabler, schicker, raumoptimierter, farbiger, smarter und nachhaltiger.
Im Wohnbereich werden nicht nur aus Gründen der Wohnlichkeit, sondern auch aus ökologischen Überlegungen gerne natürliche Materialien und Vollholz eingesetzt. Unterstützende Dekos wie Pflanzen, naturbelassene Stoffe und Indoor-Gewächshäuser werden wichtige Ausstattungselemente bei der Gestaltung einer Wohnung und sind zudem als Statements gedacht. Auch Möbel mit einer hohen Designqualität versprechen einen nachhaltigen Effekt. Bambus wird als Holzalternative genauso ausprobiert wie kunststoffverstärktes Papier als lederartiger Bezugsstoff. Flechtwerk aus Rattan, Weide oder Bambus bringt Wintergarten-Feeling ins Haus. Die Sehnsucht nach einem natürlichen Wohnen hält den Trend zu skandinavischem Design am Leben. Thema Grünes Wohnen: Wir suchen zunehmend die Nähe zur Natur: Balkons und Terrassenanschluss werden zum zweiten Wohnzimmer. Edle Materialien und Hightech-Textilien machen es möglich, „Gartenmöbel“ auch im Innenbereich einzusetzen. Bei den Outdoor-Farben scheint die Farbe Grau den Zenit überschritten zu haben – auf der Messe in Köln hat sich Weiß als Grundfarbe für Outdoor-Möbel in Position gebracht. Bambus und Flechtwerkmöbel sind zudem angesagt – für drinnen und draußen. Pflanzen finden sich als Accessoires nicht nur in Töpfen, sondern auch auf Tapeten wieder, die Farbe Grün ist in sämtlichen Schattierungen zu finden.
Smarter wohnen
Können wir Kräuter per App züchten? Übernimmt eine smarte Steuerung beim Verlassen des Hauses das Ausschalten von Licht und Kaffeemaschine? Die smarten Anwendungen werden immer vielfältiger, verlässlicher und einfacher in der Handhabung, und sie können immer genauer auf die konkreten Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt werden. Ob computergesteuerte Optimierung der Raumluft oder die innovative Nutzung vom Dusch-WC – die smarte Technologie wird zunehmend in unsere Wohnkultur integriert. Auch vor den Möbeln macht die Technologie nicht halt. Lampen, die als Bluetooth-Lautsprecher dienen, Nachttische mit kabelloser Handy-Ladestation, Spiegelschränke mit Multimedia-Funktion, Sofas, die sich die individuelle Lieblings- Sitzposition merken, sowie Betten, die beim Schnarchen sanft in eine andere Position umlagern, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Ein großes Thema ist auch das effiziente Wohnen. Steigende Mieten und kleinere Wohnungen werden den Bedarf nach platzsparenden Möbeln weiter vorantreiben. Besonders schick: eine Einraumwohnung mit Loft-Feeling. Um trotz des Ineinanderfließens der Räume den Wohnbereich von Bad und Küche abzugrenzen, werden multifunktionale Möbel wie Schränke, die als Stauraum und Wand fungieren, oder Raumtrenner, die beidseitige Funktionen ermöglichen (wie etwa den schwenkbaren, von zwei Seiten nutzbaren Bildschirm) eingesetzt. Außerdem ist Ordnung angesagt und damit wieder alles andere als „uncool“. Qualität statt Quantität könnte so für viele die richtige Einrichtungsphilosophie sein, zumal sie auch dem Wunsch nach natürlichem Wohnen entgegenkommt. Seit einiger Zeit im Trend sind kleine und kompakte Sofas und Sessel, deren Design sich häufig an klassischen Typologien orientiert. Künftig noch mehr gesucht werden bezahlbare Systemmöbel und kompakte Einzelmöbellösungen, die variabel und flexibel einsetzbar sind. Auch das Leben auf einer zweiten Ebene wird schick – das Hochbett kommt wieder.
Auch wenn die Wohnung noch so klein ist, wird der Komfort großgeschrieben – vor allem im Schlafzimmer. Aber auch in Bad- und Sitzmöbel wird investiert. Bei Letzteren wird besonderer Wert auf die Ergonomie und die Verstellbarkeit gelegt. Konsolen, Regale und integrierte Beistelltische sorgen nicht nur für Ordnung, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil des Interior Designs. Ein neues wohnliches Highlight ist die Bank – mit und ohne Rückenlehne, aber mit weicher Polsterauflage.
Farbiger und dekorativer wohnen
Unter den Farbtrends im Interior Design ist Braun der Spitzenreiter, weil es einerseits für die Gemütlichkeit verantwortlich ist und anderseits in der Kombination mit Grün, Rosa und Lila Glamour in die Wohnung bringt. Während sich das Interior Design insgesamt gerne dunkel gibt, wird die Einrichtungswelt farbiger, mit Mut zum Muster. Jedes dekorative Element wird zu einem Statement. Jedes Möbel ist gleichzeitig Deko- Element. Leuchten passen sich jedem Einrichtungsstil an und werden zunehmend als optisches Highlight des Raums eingesetzt. Auch Spiegel werden gerne wie Bilder als Gestaltungselement eingesetzt. Und der ehemals langweilige Bodenbelag, die Fliese, avanciert im Zement- oder Metro-Outfit zum coolen Highlight an Küchen-Bars oder Wandpartien. Weitere Eyecatcher sind gemusterte Tapeten oder Teppiche mit geometrischen Mustern. Jeder Raum wird so inszeniert und zum Gesamtkunstwerk, in dem wir uns wohlfühlen, aber auch den anderen zeigen, wer wir sind.