Hamburgs Spitzen teilten ihre Visionen im The Westin Hamburg. Rund 150 Entscheidende aus Wirtschaft, Kultur, Medien, Wissenschaft und Sport kamen am 2. Mai zu der hochkarätigen Netzwerkveranstaltung Hamburgs Spitzen. Die 19. Auflage des Events im The Westin Hamburg fand ihren Höhepunkt im exklusiven „Spitzen-Talk“ zum Thema „Neustart Hamburg“.
Für Gastgeber Dr. Rolf Strittmatter ist Hamburg ganz klar die Metropole des Nordens. Die Hansestadt sei nicht nur energie- oder industriepolitisch auf einem guten Weg. Und die Fehmarnbelt-querung verspräche eine weitere Perspektive für die Entwicklung Hamburgs. Hier knüpfte Florian Zinnecker, Ressortleiter der ZEIT Hamburg, mit seinen Talkgästen an: Drei neue Köpfe der Stadt gaben Einblicke in ihre Visionen für Hamburg – Melanie Schlotzhauer (Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration), Merle Schmidt-Brunn (Finanzchefin der Hamburger Hochbahn) und Dr. Björn Voss (Direktor des Planetarium Hamburg). Merle Schmidt-Brunn hat just ihre neue Herausforderung als Finanzchefin der Hamburger Hochbahn übernommen und stellte sich Zinneckers Frage, ob sie den Bau der U5 auch mit heutigem Kenntnisstand befürworten würde. Die Antwort war ein klares Ja – die Stadtbahn sei angesichts der erwarteten Fahrgastzahlen keine Alternative. Doch auch neue Möglichkeiten müssten her, um den Autoverkehr in Hamburg zu reduzieren, und die Stadt sei schon gut dabei. So sollen bereits in wenigen Jahren 10.000 autonom fahrende Shuttles auf unseren Straßen unterwegs sein. Sinnvoll mit dem klassischen ÖPNV verknüpft, habe dann jede Person in fünf Minuten ein verlässliches Verkehrsangebot für jede Gelegenheit vor der Tür. Damit würde sich auch das Straßenbild verändern: „Die Straßen sind plötzlich leerer, da nicht mehr so viele parkende Autos rumstehen, der Verkehr ist nicht mehr so laut“, so Schmidt-Brunn. „Wir haben es alle ruhiger – wir haben es grüner. Wir haben mehr Fläche für Plätze, für Spielplätze, fürs Spazierengehen, für Parks, für Cafés und sonstiges. Ich finde, das ist richtig viel Lebensqualität, die wir damit gewinnen.“ Auch Dr. Björn Voss hat große Pläne für das soziale Miteinander. Der Astrophysiker ist seit gut drei Monaten Direktor des Planetarium Hamburg und kennt das Haus noch aus Zeiten seiner Promotion. Für die Zukunft sei „Planetarium 3.0“ das Schlagwort. Das Hamburger Sternentheater soll seinen Gästen Visionen vermitteln, Impulse geben und ihren Horizont erweitern. Noch sei das Planetarium noch viel zu wenig ein Forum für Diskussionen – aber das möchte er zügig ändern. Dem gegenüber äußerte Melanie Schlotzhauer, die neue Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration, zunächst einen persönlichen Appell an jene Personen, die in ihrer beruflichen Situation unzufrieden sind. Der Mut zur Veränderung sei wichtig. Auch sie sei so manchen Umweg gegangen, um beruflich glücklich zu werden. Für unsere Gesellschaft hat die Politikerin eine besondere Vision: Ihr Wunsch sei, dass Menschen, die nicht den „gesellschaftlichen Fit haben“, nicht nur Unterstützungsangebote der Stadt bekommen, sondern dass wir gesellschaftlich wieder zu einer gewissen Toleranz kommen. „Mein Eindruck ist, dass unsere Gesellschaft dünnhäutiger geworden ist und wir im Umgang miteinander die Toleranz verloren haben, andere auch in schwierigen Situationen mal auszuhalten. Dies würde dann auch dazu beitragen, dass wir an gewissen Punkten einfach eine Entspannung erleben können“, resümiert Melanie Schlotzhauer und erntet dafür viel Applaus.
Eingeladen ins The Westin Hamburg in der Elbphilharmonie hatten die Gastgebenden Madeleine Marx (General Managerin des The Westin Hamburg), Stefan Heruth (Geschäftsführer der Audi Hamburg GmbH), Kirsten Fust (Geschäftsführerin der Hamburger Energiewerke), Dr. Rolf Strittmatter (Geschäftsführer von Hamburg Invest und Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Marketing GmbH), Dr. Astrid Petersen (Personalvorständin und Arbeitsdirektorin TÜV Nord), Jens Meier (Geschäftsführer der Hamburg Port Authority), Martin Görge (Geschäftsführer der Sprinkenhof GmbH), Gordon Beracz (Prokurist der Robert C. Spies Unternehmensgruppe) und Lars Meier (Geschäftsführer der Gute Leude Fabrik GmbH & Co. KG).
Seinen gelungenen Abschluss fand der Abend in der Vergabe des „Netzwerkpreises“ an Yannis Nikolaou (Geschäftsführer Place Model Management), Katharina Kreutzer (Mitgründerin Boomerang Systems UG), Jennifer Busch (Geschäftsführerin gemeinnützige CLIMB GmbH) und Arne Glage (Geschäftsführer Schaumwolke).
