Aufblühen an der Nordsee

Welche Pracht, welcher Gegensatz: eben noch fegte der raue Winterwind über das aufgeschäumte Meer – und jetzt ist alles bunt und einladend. Das Frühlingserwachen der Pflanzen ist in jedem Jahr ein besonderes Highlight an der Nordseeküste.

Pellworm ist ab Juni voller Rosen; in geballter Pracht vor rotem Backstein oder dem strahlenden Weiß historischer Bauern- und Friesenhäuser, in privaten Gärten und auch vor dem Leuchtturm. Die edlen Blumen gedeihen auf dem Marschboden der Insel besonders gut. Kein Wunder, dass die Insulaner ihr ein Fest widmen. Die Rosen- und Gartentage Pellworm finden traditionell im Juni statt, eine Woche lang dreht sich auf Pellworm alles um die Königin der Blumen (und nicht nur um sie allein), angedacht sind Workshops und offene Gärten, ein Markt und Leckeres rund um die Rose – in diesem Jahr soll die Kulinarik der Rosen im Mittelpunkt stehen. Denn sie sieht nicht nur gut aus und duftet fein, grundsätzlich: Rosenblüten können Salz und Pfeffer aromatisieren, schmecken im Tee, Sirup und Likör, auf Milchreis, Eis, Kuchen oder Torte. Lassen Sie sich mal überraschen, was die Leute von Pellworm alles mit den Blüten zaubern, denn Rosen können sie auf der kleinen, feinen Insel da draußen im Wattenmeer.

Ganz bezaubernd ist beispielsweise auch das lila Blütenmeer im Schlosspark in Husum. Millionen von Krokussen sprießen nach dem Winterschlaf aus dem Boden und sie schaffen einen atemberaubenden Anblick. Eine Legende sagt, dass es Mönche waren, die im 15. Jahrhundert Krokusse angepflanzt haben und versuchten, aus dem Safran einen Stoff zum Färben ihrer liturgischen Gewänder zu gewinnen. Damals stand dort noch ein Kloster, wohl mit schönem Garten. Aber auch, wenn die Krokusse irgendwann verblüht sind, lohnt sich dennoch ein Besuch in Husum, verbunden mit einem Spaziergang durch die Altstadt und am Hafen entlang. Von hier aus ist es auch nicht weit ins schöne Büsum, wo gerade ringsherum die Wildblumen blühen. Nahe der Küste befindet sich auf der Halbinsel Eiderstedt der Hochdorfer Garten in Tating. Am herrenhausähnlichen Haubarg sind hier nicht nur exotische Gehölze, sondern auch Bäume mit historischen, regionalen Apfelsorten: im Frühjahr ist das besonders schön, dann stehen „Dithmarscher Paradiesapfel“, „Tönninger“ und „Arlewatt“ oder der „Hattstedter Streifling“ in herrlicher Blüte. Angelegt wurde dieser Barockgarten im 18. Jahrhundert. Nach dem Gang durch den Garten lohnt sich ein Abstecher ins Schweizer Haus, hier werden nämlich köstliche Kuchen und Torten serviert.

Krokusblüte in Husum, Foto: Gary Gerfried Asmussen

www.nordseetourismus.de
www.husum.de
www.buesum.de
www.hochdorfer-garten.de
www.pellworm.de/aktivitaeten/veranstaltungshighlights