Katharina Daube, erfolgreiche Geschäftsfrau und frisch gebackene Obermeisterin
Zum ersten Mal in der Geschichte hat es eine Frau an die Spitze der Hamburger Bäcker-Innung geschafft. Die 54-jährige Katharina Daube ist seit dem 15. November die neue Obermeisterin der 1883 gegründeten Innung und übernimmt damit den Posten von Jan- Henning Körner, der seiner bisherigen Stellvertreterin bei der Veranstaltung in der Krypta im Michel herzlich gratulierte: „Es wird immer schwieriger, Menschen für ein Ehrenamt zu gewinnen. Ich bin froh über diese tolle Nachfolgerin.“ Die Hamburgerin hat sich vorgenommen, ein paar Kleinigkeiten wie den Ablauf der Innungsversammlungen zu ändern. Ansonsten möchte sie die erfolgreiche Arbeit, die ihr Vorgänger geleistet hat, weiterführen: „Ein wichtiges Anliegen ist die Förderung des Bereichs Ausbildung, eine starke Vertretung der Branche gegenüber Politik und Öffentlichkeit und die verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Innungen, vor allem im Rahmen der BKV Nord.“ Intern wünscht sie sich ein gutes Miteinander mit ihren Vorstandskollegen. „Wir haben bisher sehr eng zusammengearbeitet und ich hoffe, dass das so weitergeht. Ich bin sehr gerührt und stolz, wie sehr sich meine Innungs- Kollegen für mich freuen. Da gibt es kein Neid, nur Vertrauen, dass ich diesen Posten gut ausfüllen werde.“ Dass in Zukunft mehr Arbeit und Verantwortung auf sie zukommt, macht der Geschäftsfrau nichts aus, da sie Rückendeckung von ihrer Familie bekommt. „Ich habe meinen Mann und meine Kinder gefragt und alle haben mir versichert, dass wir es schaffen werden.“ Gemeinsam mit ihrem Ehemann Frank und ihrer Tochter Hanna führt Katharina Daube die Traditions-Bäckerei Daube, die mit neun Geschäften in Hamburg vertreten ist. Zudem werden etliche Hotels und Gastronomen beliefert.
Eigentlich hatte die sympathische Powerfrau eine andere Laufbahn geplant und eine Ausbildung zur Hotelfachfrau absolviert. Als ihr Vater krank wurde, stieg sie in die Familienbäckerei mit ein. Als sie ihren Mann kennengelernt habe, sei der noch Polizist gewesen. Um sie zu unterstützen, habe er seine Bäcker-Meisterprüfung abgelegt. Seit nunmehr 15 Jahren führen sie alleine die Traditions-Bäckerei, unterstützt von Tochter Hanna. Der Sohn studiert derzeit, ob eins der Kinder einmal den Betrieb übernehmen wird, bleibt abzuwarten. Bis dahin werden aber sowieso noch Mengen an Brötchen in den Öfen von Daube gebacken und noch viele Klönschnacks gehalten. „Mein Mann und ich gehen in unserer Arbeit auf. Wir haben nicht sehr viele Hobbys und keinen großen Freundeskreis und deshalb sind wir mit Herzensblut dabei“, erzählt die erfolgreiche Hanseatin. Mittlerweile steht sie kaum noch hinter dem Tresen, sondern kümmert sich um die Büroarbeit, die Qualitätskontrolle und ist auf der Suche nach neuen Produktideen. Inspirationen holt sie sich auf Dienstreisen. Privat bleibt meist nur Zeit für Kurz-Trips wie z. B. nach Sylt oder an den Gardasee. Die kommenden zwölf Monate wird Katharina Daube jetzt erst einmal das Amt der Obermeisterin bekleiden. Wenn alles gut läuft, ist sie allerdings fest entschlossen, auch für die weitere Amtszeit anzutreten.