Hersteller setzen im Luxussegment auf elektrisch

Foto: Rolls-Royce Motor Cars

Mit dem angekündigten Aus für Autos mit Benzin- und Dieselantrieb geht der Trend klar zum Elektroauto. Das haben die Hersteller aus dem Luxussegment längst erkannt. Von BMW über Maserati bis hin zu Rolls Royce – auch elektrisch lässt es sich luxuriös über die Straßen fahren. Und das Angebot wird 2023 deutlich wachsen.

Bei BMW gibt es das Flaggschiff der 7er Reihe seit Ende 2022 als reine E-Version. Unter dem Namen i7 xDrive60 wird die 5,39 Meter lange Luxuslimousine angeboten, die reichlich Luxus im Innenraum bietet. Highlight ist der im Dachhimmel eingelassen, ausklappbare 31 Zoll Flachbildschirm.  Das Elektro-Topmodell erscheint sogar noch vor dem Benziner und Diesel-Variante. Der i7 verfügt je Achse über einen Elektromotor. Zusammen genommen ergibt sich eine Leistung von 400 kW und 745 Nm Drehmoment. Bis zu 240 km/h soll der Stromer laufen. Die 700 kg schwere 102-kWh-Batterie kann mit 195 kW Gleichstrom geladen werden. Das verspricht eine Reichweite von 615 Kilometern. Preislich startet der i7 laut Konfigurator bei einem Basispreis von 135.900 Euro. Im kommenden Jahr soll ein 486 kW starkes M-Modell die Palette ergänzen. In unter vier Sekunden beschleunigt der neue i7 M70 xDrive von 0-100 km/h. Der Verkaufsstart des neuen Topmodell ist für das vierte Quartal geplant.

Die britische Traditionsmarke Lotus hat schon einige Höhen und Tiefen hinter sich. Mit dem Lotus Eletre setzen die Briten auf einen SUV im Luxussegment. Stand Lotus bisher eher für schnittige Sportwagen, bietet der SUV mit seinen 5,10 Metern Länge und 2,23 Breite reichlich Platz. Für Technikfans gibt auf Wunsch eine kleine Lichtshow beim Einsteigen. Die Scheinwerfer zeigen per grünem Lichtbalken den Ladestand des Motors an. Der komplette Innenraum ist in Stoff und Carbon gehalten, Leder sucht man bei Lotus vergeblich. Bieten die meisten E-Autos viele Spielereien bei der Bordelektronik, beschränkt sich Lotus auf das Nötigste. Interessant ist das Head-up Display, welches wichtige Informationen direkt auf die Frontscheibe spiegelt. Preislich siedelt sich der 258 km/h schnelle SUV in der Basisversion ab 95.990 Euro aufwärts an. Dafür gibt es 450 kW und 710 Nm. Die Reichweite beträgt 600 Kilometer. Topmodell ist der Eletre R mit 675 kW und 985 Nm. Hier geht es allerdings erst ab 150.000 Euro los. Die Auslieferung soll ab Sommer starten. 

Der italienische Sport- und Luxuswagenhersteller Maserati hat gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Schon länger angekündigt war eine elektrische Version des GranTurismo. Unter dem Namen Folgore, italienisch für Blitz, soll der Luxussportwagen 2023 endlich mit einer Leistung von 561 kW starten. Im Boostmodus sollen es 610 kW sein. Bis zu 320 km/h kann der GranTurismo Folgore schaffen, während die 100 Stundenkilometer in nur 2,7 Sekunden geknackt werden. Geplant ist zudem eine Cabrio-Version. Der E-Luxussportler unterscheidet sich optisch kaum von seinem Benzinerpendant. Vor allem die fehlenden Doppelendrohre fallen auf. Und im Gegensatz zum Verbrenner lässt sich die Motorhaube nicht öffnen. Wie andere Hersteller auch setzt Maserati auf eine künstliche Soundkulisse, die zwei Lautsprecher erzeugen. Den Preis verrät Maserati noch nicht, dürfte aber jenseits der 160.000 Euro liegen. Wer mehr Platz benötigt, kann bei Maserati auf den Grevale Folgore zurückgreifen. Die Elektrovariante des 4,85 Meter lange SUV soll allerdings frühestens im Sommer 2023 verfügbar sein.

Bei Mercedes-Benz kann man seit 2021 in der Fließhecklimousine EQS, sowie seit diesem Jahr im EQA SUV elektrisch über die Straßen stromern. Als Topmodell der Fließheckvariante gelten auch bei den Elektrofahrzeugen die AMG Modelle der Schwaben. Im AMG EQS 53 4Matic+ stehen dank zweier Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse 484 kW und 950 Nm zur Verfügung. Mit dem Dynamic Plus Paket sind es sogar 560 kW und 1.020 Nm Drehmoment. Das sorgt für einen gewaltigen Schub beim Beschleunigen. Selbstverständlich ist da der serienmäßige Allradantrieb. Der sorgt dafür, dass die Power je nach Fahrsituation zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt wird. Die Masse von fast 2,7 Tonnen benötigt für den Sprint von 0-100 Stundenkilometer 3,8 bzw. 3,4 Sekunden. Im Vergleich zur Konkurrenz wird automatisch auf 210 bzw. 250 km/h begrenzt. Der Basispreis beträgt knapp über 152.000 Euro. Noch teurer und luxuriöser wird es wohl im kommenden Jahr. Mercedes-Benz kündigte eine Maybach-Version des EQS SUV an. Preislich soll der neue Luxus-SUV bei knapp unter 200.000 Euro starten.

Im Luxussegment ging Porsche mit dem Taycan voran. Der Turbo S ist weiterhin das Topmodell der deutschen Sportwagenschmiede, während der GTS im Frühjahr 2022 als neueste Variante hinzukam. Im Boost-Mode verfügt der GTS über 440 kW, also 120 kW weniger als der Turbo S. Zudem stehen 850 Nm zur Verfügung. Das reicht, um die rund 2.400 kg in 3,7 Sekunden die 100er Marke knacken zu lassen. Die Höchstgeschwindigkeit begrenzt Porsche aus Effizienzgründen auf 250 Stundenkilometer. Etwas mehr als 500 Kilometer beträgt die Reichweite des etwas über 134.000 Euro teuren Viertürers. Wer etwas mehr Platz möchte, kann auf den Sport Turismo zurückgreifen. Hier beträgt der Baispreis 135.166 Euro. Und auch beim Topmodell ist der Sport Turismo die teuerste Option. Gibt es den Turbo S ab 189.668 Euro, liegt der Einstiegspreis des Sport Turismo bei 190.620 Euro.

Auch beim traditionsreichen Luxuswagenhersteller Rolls-Royce tut sich etwas beim Thema Elektromobilität. Erst kürzlich stellten die Briten mit dem Rolls-Royce Spectre ihr erstes Serienelektroauto vor. Der 5,45 Meter lange Spectre verfügt über einen 440 kW starken E-Antrieb. Um die fast drei Tonnen schwere Limousine anzuschieben, stehen 900 Newtonmeter parat. Die Reichweite soll bei 520 Kilometern liegen. Fast drei Tonnen wiegt der Luxuswagen. Dennoch schafft er den Sprint von 0 auf 100 in nur 4,5 Sekunden. Wer den Spectre gerne in der heimischen Garage haben möchte, muss sich noch gedulden. Die Auslieferungen sind erst für Ende 2023 geplant. Um den Verkaufspreis wird noch ein Geheimnis gemacht. Der dürfte aber laut Autoexperten kaum unter 350.000 Euro liegen.