Klassiker im Wandel der Zeit

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Krawatte und Schleife – auch Fliege genannt – sind Accessoires, die eine Art von Magie versprühen, wenn man sie richtig trägt. Waren sie einst untrennbar mit der formellen Männermode verbunden, stellen sich heute viele Männer die Frage: Sind sie noch angesagt? Da die Ballsaison bevorsteht, stellt sich die Frage: was zieht Mann da an?

Fliege zu tragen kann cool wirken – nicht nur bei formellen Veranstaltungen, sondern auch für die Party danach. Schleifen haben ihren Ursprung schon im 17. Jahrhundert, als sie in Frankreich die Männer trugen, die es besonders elegant und ein bisschen frech haben wollten. Heute ist sie zwar noch immer das Muss für den klassischen Smoking bei Hochzeiten oder einem Ball, hat sich aber mittlerweile auch von ihren steifen Wurzeln befreit. „Eine Schleife ist eine willkommene Abwechslung zur klassischen Krawatte und lässt Dich nicht nur smart, sondern auch etwas außergewöhnlich wirken“, erklärt Stoff- und Stilexperte Johann Alexander Stütz. „Früher galt die Schleife als Symbol von ‚höherer Gesellschaft‘, doch heutzutage trägt man sie nicht nur zu formellen Anlässen wie einem Gala-Dinner oder einem Ball, sondern auch in der Freizeit, wenn man seinem Outfit eine gewisse Raffinesse verleihen möchte.“ Apropos Hamburger Ballsaison: Wenn in der Hansestadt die Tänzsäle wieder öffnen und die großen Bälle wie der Presseball stattfinden, dann ist die Schleife definitiv der Star der Show. Und sie ist in der Regel einfach die einzige Wahl für ein schwarzes Dinner-Jacket oder einen Smoking. Wer auf einem dieser glanzvollen Ereignisse Eindruck machen möchte, sollte sich besser für die Fliege entscheiden. Das schreit einfach nach „Eleganz pur“.

Die Wahl der richtigen Schleife

Die Fliege ist eines dieser Accessoires, das selbst mit einem einfachen schwarzen Anzug oder Hemd das gewisse Etwas hinzufügt. Klassisch und sicher ist die schwarze Samtfliege, doch kann ein bisschen Mut zu Farbe – etwa Rot oder Blau – nie schaden. Wer etwas kleiner ist, wählt eine eher schmalere Fliege, sonst sieht man aus wie ein Hutträger aus einem alten James-Bond-Film. Große Kerle können ruhig etwas breitere Schleifen tragen.

Die Krawatte: Klassiker im Rückwärtsgang?

War die Krawatte früher der Inbegriff von Eleganz und Status, fragt sich heute mancher Mann: Brauche ich sie eigentlich noch? Der „Hingucker“, das Haupt-Accessoire bei jeder Geschäftsverhandlung hat in den letzten Jahren einiges an Konkurrenz bekommen. Besonders im Alltag, wenn die Anzüge zu offenem Hemdkragen getragen werden, und wo in vielen Büros der „Business Casual“-Look zur Norm gehört, scheint die Krawatte ein bisschen aus der Mode gefallen zu sein.

Sind Krawatten noch cool?

Ja und nein. Sie sind noch immer unverzichtbar bei formellen Anlässen – sei es beim Business-Meeting oder bei hochklassigen Ereignissen. „Früher war eine Krawatte das Nonplusultra, heute ist sie nur noch bei offiziellen Anlässen Pflicht“, sagt Johann Alexander Stütz. „Im Alltag greifen viele Männer eher zum Casual-Look, bei dem die Krawatte einfach nicht mehr ins Bild passt. Dennoch, bei einer eleganten Veranstaltung ist sie nach wie vor die perfekte Wahl.“ Die Krawatte ist also nicht ganz tot. Sie hat nur ein kleines Update bekommen und darf auch in kreativeren Varianten auftreten – mit ausgefallenen Mustern, coolen Texturen und in großartigen Farben. Wer heute eine Krawatte trägt, tut das nicht mehr nur, um „seriös“ zu wirken, sondern auch, um seinen individuellen Stil zu unterstreichen. Wer also auf einem Ball mit einer Krawatte glänzen möchte, sollte nicht zu einer langweiligen grauen Version greifen, sondern etwas wählen, das Persönlichkeit zeigt. Die Wahl des richtigen Knotens ist genauso wichtig wie das Design selbst. Für formelle Anlässe ist der Windsor-Knoten immer noch die erste Wahl, so Johann Alexander Stütz. „Der ist stark, selbstbewusst und sorgt für den nötigen Wow-Effekt. Wer es ein bisschen lockerer mag, greift zum Four-in-Hand-Knoten – der ist praktisch, sieht trotzdem stilvoll aus und lässt sich ohne große Mühe binden.“

Krawatte oder Schleife? Das große Duell

Wo steht man heute im Jahr 2024? Nun, ganz einfach: Es kommt auf den Anlass an! Für einen Ball sollte man – falls der Dresscode es erlaubt – mit einer Schleife nichts falsch machen. Sie ist der König der Tanzfläche, besonders bei klassischen „Black Tie“-Veranstaltungen. Aber auch eine gut gewählte Krawatte ist bei weniger formellen Bällen oder ähnlichen Veranstaltungen eine perfekte Wahl, gilt sie doch als solider Klassiker.

Ein paar Tipps, um auf der sicheren Seite zu sein hat Johann Alexander Stütz: „Trägt man eine Schleife, sollte man sie selbst binden. Es gibt nichts Uncooleres als eine vorgebundene Fliege. Die Krawatte sollte nicht zu kurz gebunden werden, sondern immer bis zum Gürtel reichen. Bei Bällen: Man sollte darauf achten, nicht zu ‚overdressed‘ zu erscheinen.

Fazit: Schleife oder Krawatte? Beides hat seinen Platz, aber je nach Anlass und dem eigenen Stil kann man entscheiden, welches Accessoire mehr zu einem passt. Was auch immer ein Mann wählt, er sollte es mit Stil und Selbstbewusstsein tragen. Dann kann nichts mehr schiefgehen.