Nach Ebbe kommt Flut

Sebastian Frecke und Jule Seemannstochter - Foto: Thorge Hutter
Sebastian Frecke und Jule Seemannstochter - Foto: Thorge Hutter

Die Hamburger Sängerin Jule Seemannstochter hat den Jungs vom HSV Handball mit ihrer maßgeschneiderten Hymne „Nach Ebbe kommt Flut“ das letzte bisschen Extramotivation für den Aufstieg in die 1. Handball-Bundesliga verpasst. Beim letzten Heimspiel am 23. Juni gegen den ASV Hamm-Westfalen machten die Hamburger die Erstklassigkeit perfekt und feierten mit Team, Familie, Sponsoren und Jule Seemannstochter.  

Viel wurde geschafft seit 2016. Nach Höhenflug und Absturz, Neugründung und Marsch durch die Niederungen der unteren Handball-Ligen, schaffte der HSV Hamburg den Durchbruch und Wiederaufstieg in die erste Bundesliga. Die neuformierte Mannschaft mit vielen jungen Talenten, Eigengewächsen und klugen Verpflichtungen unter Trainer Torsten Jansen hat Großartiges geleistet. Das junge Team rund um Geschäftsführer Sebastian Frecke macht mit Professionalität und frischen Ideen den Verein zukunftsfit mit starkem Rückhalt durch das Präsidium um Marc Evermann, Martin Schwalb und HSV-Legende Stefan Schröder. Vor allem die Fans haben ihrem Verein die Treue gehalten und sind ihm durch die Leidensgeschichte und mit der neuen Bodenständigkeit vielleicht sogar noch enger verbunden. Extramotivation kommt von der Hamburgerin Jule Seemanstochter. Sie hat dem HSV Handball eine Hymne quasi auf den Leib geschneidert. Packend, mitreißend, mit leisen Tönen und großen Gefühlen, immer Gänsehaut, zum Mitsingen und Rausschmettern, als Trost nach einem verlorenen Spiel oder zum Feiern nach einem Sieg. In wenigen Worten bringt die Seemannstochter im Refrain die Geschichte des HSV auf den Punkt: „Alles auf Anfang, alles auf Neu. Ja, Hamburg Handball, wir bleiben Dir treu. Gemeinsam nach vorne, mit neuem Mut, gegen den Wind, nach Ebbe kommt Flut.“ Geschäftsführer Sebastian Frecke erinnert sich: „Freunde haben uns vernetzt und als ich den Song in der Rohfassung das erste Mal hörte, war ich sofort begeistert. Als Jule mir dann Textzeilen schickte, gab es kein Halten mehr. Der Song bringt unsere Story und unsere Leidenschaft für den Handballsport, für den Verein und die Stadt so treffend und emotional rüber.“ Und auch für die Hamburgerin war die Zusammenarbeit besonders: „Bei der Mannschaft spürt man so einen besonderen Spirit aus Zusammenhalt und Aufbruchsstimmung, das hat mich total motiviert. Der Text war in Nullkommanix geschrieben und als wir ihn im Studio aufgenommen haben, habe ich richtig gemerkt, dass ich die ganze Zeit gestrahlt und getanzt habe.“ Gegenwind ist die 40-Jährige gewöhnt, wohl auch deshalb ist die Verbindung mit dem HSV Handball so intensiv geworden. Mit ihrem Vater, einem Containerschiff- Kapitän, ist sie die ersten Lebensjahre auf den Weltmeeren zur See gefahren. Als Heranwachsende hat sie die Herausforderungen eines Lebens mit den Naturgewalten, getrennt von der Familie und fern der Heimat, weiter vom Festland aus miterlebt. Und auch später hat sie sich nicht von ihrem Kurs abbringen lassen und ist ihren eigenen Wünschen und Werten gefolgt. So ist die Sängerin und Songpoetin zugleich auch studierte Pädagogin sowie systemischer Coach und hat genauso wie die HSV-Crew keine Angst vor Veränderung wie es auch im Song heißt: „Nichts wird wie früher sein, die Segel sind gesetzt. Wir steuern neue Horizonte an, wir leben nur hier und jetzt. Das sind die Zeiten für neue Helden, für neue Jungs die Geschichte schreiben.“

Sebastian Frecke und Jule Seemannstochter – Foto: Thorge Hutter

www.seemannstochter.com
www.hamburg-handball.de