Als „Stadt der Ideen“ kommt Hamburg zukünftig groß raus! Dies war der Konsens des Bühnentalks über die Stärken der Hansestadt, den ein exklusiver Kreis von mehr als 160 Entscheidern und Persönlichkeiten bei „Hamburgs Spitzen“ erlebte.
Auf Einladung des Niederlassungsleiters der PricewaterhouseCoopers AG Hamburg Claus Brandt, des Vorstandsmitglieds der Hamburger Volksbank Dr. Thomas Brakensiek, des Hamburger Polizeipräsidenten Ralf Martin Meyer, des Intendanten des Ohnsorg Theaters Christian Seeler und des General Managers des diesmaligen Veranstaltungsortes, des Hotels Reichshof Hamburg, Folke Sievers, versammelten sich Hamburgs „Denker und Lenker“ zum branchenübergreifenden Austausch. Die zehnte Ausgabe der Hamburgs Spitzen begann mit einer Schweigeminute für die im Oktober verstorbene Hamburger Kultursenatorin Barbara Kisseler. Die Zweite Bürgermeisterin der Freien und Hansestadt Hamburg Katharina Fegebank würdigte sie als beeindruckende Kulturpolitikerin und durchsetzungsstarke Figur, die „Kultur für alle“ machen wollte. Joachim Lux sagte, er schätze Kisselers Liebe für Kultur und besonders die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihr seit über 25 Jahren. Der anschließende „Spitzentalk“ unter der Moderation von Eva Diederich bot den Diskussionsteilnehmern die Gelegenheit, zum Thema „Kann Hamburg mehr als Musicals und Hafen?“ Stellung zu beziehen. Den Gästen lieferte die spannende Diskussion Ausblicke und Anregungen für weiterführende Gespräche. Thomas Brakensiek war der Meinung, dass die Menschen sich in Hamburg noch wohler fühlen würden, wenn sie mehr Platz hätten. So müsse z. B. der FC St. Pauli Mitglieder ablehnen, weil nicht genügend Sportplätze zur Verfügung stünden. Hier könne die Stadt durch bessere finanzielle Förderung unterstützen. Für die zukünftige Stadtentwicklung seien Dinge wie Fahrradwege und Elektromobilität sehr wichtig. Für Katharina Fegebank bergen Hamburgs Hochschulen großes Potenzial in der Forschung. Die Stadt müsse als Hafen- und Handelsmetropole weiterentwickelt werden, auch in der Wahrnehmung der Bevölkerung. Globalisierung, Internationalisierung, Digitalisierung müssten weiter vorangetrieben werden, um Hamburg auch zur Wissenschafts-, Kulturund Innovationsmetropole zu machen. Ihr großes Ziel im Amt sei, gemeinsam Verantwortung zu übernehmen: „Wissen ist das Einzige, was mehr wird, wenn man es teilt.“ Dazu müsse sich das richtige, gesellschaftliche Klima entwickeln. Die Bereitschaft der Hamburger Wirtschaft zur Förderung der Wissenschaft könnte nach ihrer Meinung größer sein. Die Stadt wolle weiter Kooperation fördern und Hochschulen als Problemlöser einsetzen. Dazu müsse ein unmittelbarer Bezug zwischen Studierenden und Unternehmen hergestellt werden, damit Hamburg irgendwann für die besten Ideen und die klügsten Köpfe bekannt sei.
Zukunftsvisionen
Der Intendant des Thalia Theaters Joachim Lux zog einen Vergleich zu Frankfurt, wo der Imagewandel von der Bankenstadt zur Kulturstadt bereits geglückt sei. Hamburgs Stärke sei die Vielfalt und sein innerer Reichtum. Ziel sollte es sein, die Lebensqualität zu entwickeln, sodass Firmen, Künstler, Wissenschaftler und Innovatoren sich gern ansiedeln und Menschen sich wohlfühlen. Das „Theater der Welt“, das 2017 stattfindet, wird vom Thalia Theater ausgerichtet, das Programm entsteht in Zusammenarbeit mit Kampnagel. In die Zukunft geblickt, dürfe auf der Bühne keine Digitalisierung stattfinden, in den Marketing- und Vertriebssystemen schon, um zukünftige Zielgruppen zu erreichen. Mirko Bass, der seit über 20 Jahren am Standort Hamburg ansässig ist, hat 2014 mit seinem Unternehmen Cisco Systems mit der Stadt Hamburg eine Absichtserklärung zu Smart City formuliert, die z. B. den Hafen und die Themen Energie und Bürgerdienste beträfen. 2050 werde 2/3 der Weltbevölkerung in den großen Metropolen leben. So werde auch der Hafen seinen Umschlag erhöhen.
Im Anschluss an den Talk genossen die Gäste Fingerfood und Sushi, zubereitet vom Reichshof, dazu Bier und Fassbrause sowie das Rahmenprogramm u. a. mit dem Roulette-Tisch der Spielbank Hamburg.