Auf ein Wort …

... mit Lothar Schubert

Im Anschluss an sein Studium des Bauingenieurwesens an der TU Braunschweig sowie sein Studium zum Immobilienökonom an der European Business School war Lothar Schubert bei der B&L Immobilien AG Hamburg unter anderem für die gewerblichen Immobilienentwicklungen verantwortlich. 2002 wechselte er als Niederlassungsleiter und Prokurist zur heutigen STRABAG Real Estate. Fünf Jahre später gründete er zusammen mit der DAHLER & COMPANY Group die heutige Projektentwicklungsgesellschaft DC Developments, die z. B. den Marco Polo Tower und das Centurion Commercial Center entwickelten.

Sie sind verantwortlich für das 120-Mio-Projekt im nördlichen Überseequartier in der Hafen- City, das Wohnungen, ein Hotel, ein Kino, Einkaufsmöglichkeiten und einige kulturelle Einrichtungen wie die Hafenbühne unter einem Dach verbinden soll. Wie kam es zu diesem außergewöhnlichen Mixed-Use-Projekt?

Lothar Schubert – Foto: DC Developments

Kleine Wohnungen sind ebenso wie Familienapartments mit mehr als zwei Zimmern nach wie vor Mangelware in der Hafen- City, sodass nach Lösungsansätzen gesucht werden musste, um den Stadtteil langfristig zu durchmischen und zu beleben. Der Wunsch seitens der Hafen- City war, ein innerstädtisches Quartier zu schaffen, das verschiedenste Nutzungsbausteine kombiniert: ein Hotel mit Familienbezug, ein Kino, geförderter Wohnungsbau, öffentlichkeitswirksame Erdgeschossnutzungen sowie privat finanzierte Wohnungen. Auf diese Weise sollte nicht nur der erhöhte Bedarf an Mikro- und Familienapartments gedeckt, sondern auch ein neuer, attraktiver Hotspot für Bewohner, Hamburger und Touristen geschaffen werden.

Worin sehen Sie den größten Pluspunkt dieses ambitionierten Bauvorhabens und glauben Sie, dass dieser Lückenschluss der letzten unbebauten Fläche einen wichtigen Impuls für die Hafen- City geben wird? Sprich, wird es dadurch auch nach Ladenschluss hier belebter sein, als es jetzt ist?

Architektonisch fügt sich das KPTN harmonisch in die umliegende Baustruktur ein – die Backsteinfassade in Kombination mit der geradlinigen Gestaltung vereint die Tradition der benachbarten Speicherstadt mit der Moderne der HafenCity. Konzeptionell ergänzt das Quartier durch seinen vielfältigen Nutzungsmix das bisherige Angebot und trägt maßgeblich zur ganztägigen Belebung des Stadtteils bei. Neben neuen Gastronomie- und Einzelhandelsflächen sowie dem durchschnittlich großen Anteil an Studios und großräumigen Familienapartments gehört das hausinterne Kino von Cinemaxx-Gründer Hans-Joachim Flebbe zu einer der Besonderheiten. Das Hotel PIERDREI von Prof. Norbert Aust, Kai Hollmann und den Gründern des Miniaturwunderlandes ergänzt das innerstädtische Bauprojekt um eine weitere Komponente. Auf diese Weise wird ein neues Stück Stadt geschaffen, das sowohl ein beliebter Treffpunkt für Bewohner, Touristen und Hamburger sein wird als auch die Hafen City langfristig bereichert.

Bisher waren die Mieten in diesem Viertel ziemlich hoch, Sie wollen preisgünstigeren, teilweise öffentlich geförderten Wohnraum anbieten. Gibt es denn schon Nachfragen?

Mit den 219 Mietwohneinheiten des KPTN schaffen wir Wohnraum für eine Vielzahl an Menschen und geben ihnen so die Chance, die Vorteile eines modernen, zentralen Stadtteils in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus ist ein Drittel der Wohnungen gefördert. Die Nachfrage ist dementsprechend hoch.

Werden Sie den Fertigstellungstermin einhalten und wird es eine große offizielle Eröffnung geben?

Die Fertigstellung des Gebäudeensembles ist für Ende 2017 geplant. Selbstverständlich arbeiten wir zusammen mit allen Projektbeteiligten mit Hochdruck daran, nicht von dem festgelegten Datum abzuweichen. Im Moment liegen wir gut in der Zeit und sind bereits im 1. OG des Hauses vier an der Ecke Tokiostraße/ Am Sandtorpark.

Stehen für Ihr Unternehmen für die nähere Zukunft schon weitere Projekte in Hamburg an?

Wir werden auch zukünftig aktiv an der Hamburger Stadtentwicklung mitwirken. Näheres hierzu darf ich Ihnen aktuell aber leider noch nicht verraten.