Wenn man sich auf dem Gelände vom Steigenberger Hotel Treudelberg Hamburg befindet, fühlt es sich ein bisschen an, als sei man im Kurzurlaub, auch wenn man nur ein paar Stunden da ist. Mitten im Grünen gelegen, hat man nicht das Gefühl noch in Hamburg zu sein, und bei einem Blick von der Terrasse auf den wunderschön gelegenen Golfplatz bekommt man Lust auch einmal den Schläger zu schwingen.
Gesagt, getan, und so habe ich mich für einen Golf-Schnupperkurs angemeldet. Zwar regnete es an diesem Sonntag leicht, aber auf den Rasen kann man als blutiger Laie sowieso noch nicht und so folgte ich meinem sympathischen Golf Pro Florian Jordt zur Golf Akademie, wo man die Bälle zwar nach draußen schlagen kann, selbst aber im Trockenen steht. Hier können auch Videoanalysen gemacht werden, was bei mir aber natürlich nicht nötig war, da ich ja erst einmal die Grundkenntnisse erlernen musste. Eigentlich kann das ja nicht so schwer sein, wenn man ein bisschen sportlich ist und auch Minigolf spielen kann, dachte ich. Falsch gedacht, denn auch wenn ein Schlag bei den Profis ganz leicht und elegant aussieht, ist es für den Anfänger eine ziemlich komplexe Bewegung, die Koordination und Konzentration erfordert. Aber keine Sorge, die meisten lernen es trotzdem relativ schnell.
Wer aber die Hoffnung hegt, nach nur einmal Schnuppern es gleich zu können, muss schon ein Naturtalent sein. Der Schnupperkurs dient nämlich hauptsächlich erst einmal dazu, für sich herauszufinden, ob man Interesse hat oder nicht. Wie bei jeder anderen Sportart auch muss man fleißig üben und dranbleiben, um dann auch die Platzreife machen zu können. Bei mir wird dieses wahrscheinlich noch länger dauern, denn obwohl Florian wirklich mit einer Engelsgeduld mir immer wieder die gleichen Bewegungsabläufe zeigte und mit mir übte, war der Erfolg nur semioptimal, um es mal vorsichtig auszudrücken. Ich wollte alles richtig machen, vom richtigen Schwung zur Seite mit Blickkontakt zum Ball bis hin zur eleganten Drehung nach vorne. Manchmal hat es allerdings geklappt. Den Stolz, den man empfindet, wenn man den kleinen weißen Ball getroffen hat und die Bewegung dazu auch noch halbwegs sportlich ausgesehen hat, ist die Anstrengung wert und man freut sich wie ein kleines Kind über das Lob des Pros. Zum Abschluss sind wir dann noch auf die Driving Range gegangen, um ein paar Bälle zu schlagen. Ich stand in einer Reihe mit ein paar Profis aus der Bundesliga, die sich gerade warm machten – ein schönes Gefühl. Und als dann sogar noch die Sonne herauskam und den weitläufigen 27-Loch-Golfplatz in ein funkelndes Licht tauchte, fühlte ich mich fast ein bisschen wie Bernhard Langer und nahm mir fest vor, dem Golf und mir in jedem Fall noch einmal eine zweite Chance zu geben.