Bildung als gemeinsame Aufgabe

Reihe hinten, (v. l. n. r.): Harald Lindner (Jurymitglied), Mohammed Ghunaim (Projektkoordinator von „Yalla“), Holger Cassens (Preisstifter), Gesa Becher (Projektkoordinatorin von „Yalla“), Christopher Cohen (Jurymitglied) und Dr. Melanie Leonhard (Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration) mit „Yalla“ TeilnehmerInnen - Fotos: Ibrahim Ot

Unter diesem Thema wird seit 2009 der Holger-Cassens-Preis verliehen. Bedacht werden innovative Kooperationsprojekte in Hamburg, die einen ganzheitlichen, an jungen Menschen und ihren Fähigkeiten und Lebenswelten orientierten Bildungsansatz vertreten. Der Preisträger 2019 ist das Projekt „Yalla – Rein in die Stadt!“

Der Initiator und Stifter Holger Cassens überreichte den Preis am 14. November im Haus der Patriotischen Gesellschaft von 1765 an das Projekt der GWA St. Pauli e. V. Das Grußwort sprach Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. Mehr als 35 Projekte hatten sich diesmal unter dem Thema „Bildung als gemeinsame Aufgabe“ im Vorfeld beworben. Gefördert werden Bildungs- und Erziehungsprojekte in Hamburg, die Entwicklungs- und Teilhabechancen von jungen Menschen fördern. Preiswürdig sind Projekte, die junge Menschen erreichen und die in gemeinsamer Verantwortung im Sozialraum zusammenwirken. Für das Projekt „Yalla – Rein in die Stadt!“ entschied sich die Jury, weil aus ihrer Sicht das Projekt genau diese Kriterien verkörpert, indem es jungen Geflüchteten eine Plattform bietet, sich die Stadt Hamburg durch die Produktion kleiner Videospots anzueignen, und so die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung aufzeigt.

Das Projekt „Yalla“ wurde Ende 2016 entwickelt und wirkt über die Grenzen des Stadtteils St. Pauli hinaus. Es gibt drei Betätigungsfelder: Zum einen werden von Geflüchteten für Geflüchtete kleine Filme produziert, die zeigen, wo ihnen kostengünstige oder bestenfalls kostenfreie Angebote im Stadtgebiet zur Verfügung stehen. Zum anderen entwickelt das Projektteam neue kreative Ideen und offene Formate, um neue Zielgruppen zu erschließen. Das dritte Handlungsfeld bezieht sich insbesondere auf die Einbindung jüngerer Menschen, die sich in das Projekt einbringen, aber auch Unterstützung abrufen können.

Der Kooperationspartner des mit 10.000 Euro dotierten Preises ist die Patriotische Gesellschaft von 1765, ein von Hamburger Bürgerinnen und Bürgern getragener gemeinnütziger Verein und die älteste zivilgesellschaftliche Organisation, die nach dem Motto „nützlich für Hamburg“ handelt.