Einen Sprung nach vorne

Die Gastgebenden des Abends

150 Gäste aus Hamburgs Wirtschaft, Kultur, Politik und Sport kamen am 6. November in der ehemaligen Kaffeebörse im AMERON Hamburg Hotel Speicherstadt zur 20. Ausgabe von „Hamburgs Spitzen“ zusammen und diskutierten das Thema „Kunst, Kultur & Wissenschaft – Hamburgs wahre Wirtschaftskräfte“.

Der Veranstaltungsort war treffend gewählt: Die ehemalige Kaffeebörse steht für einen der traditionellen Wirtschaftszweige der Stadt, die noch heute der größte Handelsplatz für Kaffee in Europa ist. Und doch spielten die Bohnen nur die Nebenrolle, denn im Vordergrund stand die Frage nach den verborgenen Stärken der Hamburger Wirtschaft – welchen Anteil haben Kunst, Kultur und Wissenschaft an der Wirtschaftskraft der Stadt? Einen sehr wichtigen, darin waren sich Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank, Tulga Beyerle (Direktorin Museum für Kunst und Gewerbe) und Joachim Lux (Intendant Thalia Theater) einig. Sie standen Moderator Florian Zinnecker (Ressortleiter der ZEIT Hamburg) beim „Spitzentalk“ Rede und Antwort. „Die Kultur, und zwar egal in welcher Sparte, spielt ökonomisch eine riesige Rolle“, sagte Joachim Lux, „und zwar ganz real“. Ein offensichtliches Beispiel sei die Elbphilharmonie: Die immense Kostensteigerung in der Bauzeit sei mittlerweile komplett vergessen. „Da ist etwas Enormes mit der Stadt passiert, dass sie wirklich nach vorne gebracht hat. Der Bau der Elbphilharmonie war richtig und ein wichtiger Schritt für Hamburg.“ Tulga Beyerle zufolge reiche dies aber nicht. Es brauche nicht nur weitere Schritte, sondern einen Sprung nach vorne: „Ich bin überzeugt davon, dass Hamburg das Potenzial hat, sehr attraktiv zu sein. Aber um die Attraktivität zu erhöhen, auch im Sinne von Wachstum, müssen Kunst und Kultur eine wesentliche Rolle spielen. Und das tun sie für mich noch zu wenig.“

Im Wissenschaftsbereich sei Hamburg hingegen schon auf einem sehr guten Weg, sagte Katharina Fegebank. „In der Wissenschaft gelingt es uns durch Erfolge, durch Köpfe und durch den unbedingten Willen, hier etwas gemeinsam zu erreichen, den traditionellen Fokus auf Handel und Hafen aufzubrechen.“ Viel Applaus erntete sie für ihre Einordnung der Bedeutung von Kultur und Wissenschaft für die Zukunft Hamburgs: „Ohne sie wird diese Stadt in den 2030er Jahren eine andere sein in Bezug auf Prosperität und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Ohne Kunst, Kultur, Wissenschaft und Forschung wird die Zukunft keine gute sein.“

Während der rund 40-minütigen Podiumsdiskussion herrschte gebanntes Schweigen beim Publikum, das der Einladung von Jennifer Schönau (AMERON Hamburg Hotel Speicherstadt), Stefan Heruth (Audi Hamburg), Tino Klemm (HPA), Dr. Astrid Petersen (TÜV NORD), Dr. Rolf Strittmatter (Hamburg Invest), Gordon Beracz (Robert C. Spies), Martin Görge (Sprinkenhof), Sabine Hobusch (Spielbank Hamburg) und Lars Meier (Gute Leude Fabrik) gefolgt waren. Seinen gelungenen Abschluss fand der Abend in der Vergabe des „Netzwerkpreises“. Gewinnerin Julia Bode, Inhaberin des Restaurants Witwenball, freut sich auf einen Besuch bei ihren Kollegen im Grill Royal mit neun Begleitpersonen, von denen sie einige unter den Gästen von „Hamburgs Spitzen“ auswählte.

www.guteleudefabrik.de

Auszug aus der Gästeliste:
Lars Jessen (Regisseur, u. a. „Mittagsstunde“, Tatort), Jens Erik Hilgerloh (Geschäftsführer Star Car GmbH Kraftfahrzeugvermietung), Ian Karan (Senator a.D.), Hubert Neubacher (Geschäftsführer Barkassen-Meyer Touristik GmbH & Co.KG), Michael Otremba (Geschäftsführer Hamburg Tourismus GmbH), André Poitiers (Architekt), Katharina Schaefer (Präsidentin Hamburg Media School), Falk Schnabel (Polizeipräsident Hamburg), Dr. med. Sara Sheikhzadeh (Chief Medical Officer Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA), Dirk Schumaier (Geschäftsführer Bäderland Hamburg GmbH), Dr. Björn Voss (Direktor Planetarium Hamburg)