Fitness to go

Foto: Bizzfit / Jan Kelle

Effektives Ganzkörpertraining, bei dem die Muskeln bis an ihre Grenzen belastet werden, und das ohne Umziehen und Duschen – dieser Trend aus den USA ist seit Kurzem auch bei uns in Hamburg angekommen. Klingt interessant, aber auch zu schön, um wahr zu sein. Oder? Also beschließe ich als bekennende Fitnessstudio-Karteileiche, das Ganze einfach mal auszuprobieren.

Alle Freunde und Bekannten, denen ich davon erzähle, sind skeptisch, also gehe ich mit gemischten Gefühlen zum Studio, Alter Fischmarkt 1, zu Carl Nehls, der mit Bizzfit.jetzt als einer der Ersten das HIT-Training – ein Hoch-Intensives Trainingskonzept aus den USA – nach Hamburg geholt hat. Nach einer herzlichen Begrüßung werde ich nach meinem persönlichen Trainingsziel sowie nach Erkrankungen gefragt. Anschließend erklärt mir der Diplomsportler, was auf mich zukommt. „Das Umziehen entfällt, weil wir bei 17 °C Grad Raumtemperatur trainieren – da wird’s einem höchstens mal etwas wärmer“, kündigt er an. Es ist wirklich ziemlich kühl und auf den ersten Blick unterscheiden sich die Geräte nicht von denen in anderen Studios. Sollen sie ja wohl auch gar nicht, denn auf den richtigen Umgang damit kommt es an. Zuerst kommt eine Bauchübung, bei der – wie bei allen Trainingseinheiten – darauf geachtet wird, dass ich es richtig mache, Schultern nicht hochziehen, nicht ins Hohlkreuz gehen und ganz langsam. Nach zwei Minuten geht’s zum nächsten Gerät. Geschwitzt habe ich wirklich nicht, nur kalt ist mir nicht mehr. Danach geht es nacheinander zu den verschiedenen Geräten, um den Rücken, Arme und Beine zu stärken. Zum Schluss geht’s an die Beinpresse. Puh, ganz schön anstrengend, aber machbar. Schnell sind die insgesamt 20 Minuten vorbei. Theoretisch könnte ich jetzt von hier direkt ins Büro gehen, denn weder Pulli noch Frisur haben gelitten. Also, offensichtlich ein perfektes Mittagspausen-Workout, auch geeignet für Trainingsmuffel, denn man muss nicht drei- bis viermal wöchentlich sporteln, um fit zu werden, erklärt mir Carl Nehls. „Die 20 Minuten sind so effektiv wie ein normales 1,5-Stunden-Training. Es genügt völlig, ein Mal pro Woche zu trainieren. Die Muskulatur braucht so lange, um sich zu regenerieren, und nur so lässt sich der maximale Trainingseffekt erreichen.“

Top Magazin Redaktionsleiterin Martina Reckermann trainiert unter der Anleitung von Carl Nehls – Foto: Frauke Constantin

Da ich das erste Mal hier bin, möchte ich noch gerne eine Anleitung zum Dehnen. Wie gut, dass ich danach gefragt habe, denn als mein Oberschenkel gedehnt wird, tut mir plötzlich eine Stelle am Rücken weh. Hier müsse ich dringend mit einer Faszien-Rolle ran, rät der Fachmann. Generell fühle ich mich hier gut aufgehoben, fachmännisch beraten und finde das Konzept, dass ein Personaltrainer die ganze Zeit meine Übungen kontrolliert, sehr gut. Dieser Service wird übrigens nicht nur mir zuteil, sondern jedem Kunden. Den nächsten Termin habe ich schon gemacht, damit ich eine Motivation habe. Noch ein Glas Wasser, und dann gehe ich mit dem guten Gefühl hinaus, etwas für mich getan zu haben, und das ohne großen Aufwand.