Handwerkspreise 2024

Haspa-Vorstandsprecher Dr. Harald Vogelsang, Handwerkskammerpräsident Hjalmar Stemmann, Ehrenpreisträger Reinhard Wilde, Raumausstatter-Meisterin Anna-Lena Nissen, Oliver Greinus, Klang-manufaktur und Haspa-Vorstand Dr. Olaf Oesterhelweg, Finanzsenator Dr. Andreas Dressel (v. l. n. r.) Foto: Romanus Fuhrmann

In der Kategorie „Handwerker/-in des Jahres“ setzte sich die Raumausstatter-Meisterin Anna-Lena Nissen durch. Der Preis „Handwerksbetrieb des Jahres“ ging an die Klangmanufaktur. Erstmals wurde auch ein Ehrenpreis für das Lebenswerk vergeben: an Reinhard Wilde, der 50 Jahre als Heizungsbauer
bei der Firma Jürgen Gercke GmbH in Iserbrook arbeitete.

„Mit dem Hamburger Handwerkspreis ehren wir erneut die herausragenden Leistungen Hamburger Handwerker*innen und Handwerksbetriebe und geben ihnen für ihre Verdienste eine Bühne“, sagte Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang erfreut. „Denn das Handwerk ist so vielseitig wie die Welt um uns herum und hält unser Land am Laufen.“ Finanzsenator Dr. Andreas Dressel ergänzte: „Die Preisträgerin und die Preisträger des heutigen Abends repräsentieren die Vielfalt des Handwerks in unserer Stadt. So unterschiedlich sie sind, sie teilen alle die Leidenschaft für den Beruf und die Freude an der Arbeit, die von ihren Kundinnen und Kunden geschätzt wird.“ Für Hjalmar Stemmann, Präsident der Handwerkskammer Hamburg, gehört die Verleihung des Handwerkspreises zu den Highlights des Jahres: „Das, was wir heute Abend hier erleben, ist wirklich ein starkes Stück“, scherzte er: „Ein starkes Stück Handwerk!“ Ich bin unglaublich stolz auf Sie. Ihre Kundinnen und Kunden haben sich für Sie entschieden – das ist, was im Handwerk zählt.“

Handwerkerin des Jahres: Raumausstatterin Anna-Lena Nissen

Die heute 29-Jährige übernahm im August 2021 die Werkstatt Sprungfeder in der Bebelallee 132 in Alsterdorf und beschäftigt 5 Mitarbeiter. Ihr beruflicher Weg bis in die Selbständigkeit ist beeindruckend – genauso wie die Karriere, die sie als Jungunternehmerin seither gemacht hat. Von der Wandfarbe über den Teppich, das Sofapolster, die Tagesdecke und das Rollo – Nissen ist eine akribische Handwerkerin, die neben einer breiten Leistungspalette vor allem individuelle Lösungen anbieten kann. Außerdem ist sie ehrenamtlich tätig und bildet aus. Sie gibt Schülern die Möglichkeit, durch Praktika Einblicke in den Berufszweig zu bekommen, „um sie für das Handwerk zu motivieren und zu inspirieren“.
www.sprungfeder.eu

Handwerksbetrieb des Jahres: Klangmanufaktur

Bevor Oliver Greinus seinen Betrieb gründete, war er Konstruktionsleiter bei Steinway & Sons, wo er auch gelernt hat und sich zum Klavierbauer und Diplom-Holzwirt weitergebildet hat. So konnte der passionierte Klavierspieler seine Leidenschaft zum Beruf machen: die Generalüberholung von Konzertflügeln von Steinway & Sons. Im Stadtteil Hammerbrook hat er im Jahre 2015 seinen Betrieb gegründet und beschäftigt mittlerweile 20 Mitarbeiter, davon 4 Auszubildende. Seine Motivation ist nicht betriebswirtschaftlicher Gewinn, sondern der Wunsch, Flügel so präzise und hochwertig zu restaurieren, dass sie besser sind als zuvor.
www.klangmanufaktur.de

Ehrenpreis für Reinhard Wilde

50 Jahre hat Wilde als Heizungsbauer bei der Firma Jürgen Gercke GmbH in Iserbrook gearbeitet. Hier begann er als Lehrling und hier war sein letzter Arbeitstag am 30. Mai 2024. Ein „geht nicht“ gab es für ihn nie. Sein Betrieb hat ihm immer die Aufträge übergeben, die Erfahrung und Pragmatismus erforderten. Die Kunden haben es stets mit hoher Zufriedenheit gedankt. Und er hat sein Wissen aus fünf Jahrzehnten gerne weitergegeben – an jüngere Kollegen und an rund ein Dutzend Auszubildende. Seine ehemalige Chefin Tanja Gercke sagte: „Sein Ausscheiden reißt ein Riesenloch in unseren Betrieb.“  Ein sympathischer älterer Herr, der zwei Töchter und vier Enkelkinder hat und auf ein beeindruckendes Lebenswerk als kompetenter Handwerker zurückblickt und dabei stets bescheiden geblieben ist.

www.hwk-hamburg.de