Nah und wunderbar

Foto: Christiane Flechtner

Wo das Glück unserer Träume greifbar ist, das kann ein Platz am anderen Ende der Welt sein oder direkt um die Ecke. Jeder hat seine Sehnsuchtsziele, die er gerne einmal besuchen oder wiedersehen möchte. Jetzt in der Ferienzeit ist es für viele ein weit entfernter Urlaubsort. Manche möchten oder können aber nicht weit fahren oder sind noch unentschlossen. Wir können da vielleicht eine Entscheidungshilfe leisten: Frei nach dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen …“ stellen wir Ihnen ein paar nahe Sehnsuchtsorte vor, die Sie begeistern werden.  

Grünweißblau – mit nur einem Wort könnte man Rügen beschreiben. Hellgrüne Felder, dunkelgrüne Kiefern und dichte Laubwälder bedecken die Insel. Weiße Felsen ragen in den hellblauen Himmel hinauf. Und drumherum das tiefe Blau der Ostsee. Rügen ist einzigartig, Rügen ist besonders. Das beginnt schon mit der Größe: Die Ostseeinsel ist mit 976 Quadratkilometern die größte Insel Deutschlands. Außerdem ist Rügen uralt: 70 Millionen Jahre hat die Insel auf dem Buckel. Überall gibt es etwas zu entdecken, zu bestaunen und zu erleben wie die berühmten Kreidefelsen, dem Wahrzeichen der Insel und Teil des Nationalparks Jasmund: Bis zu 118 Meter ragen sie aus dem salzigen Meer in die Höhe. Alles ist hier quasi aus Muscheln gebaut – und uralt: Vor rund 70 bis 100 Millionen Jahren, also zu Zeiten der Dinosaurier, entstand das weiße Gold der Insel aus Ablagerungen von Muscheln und Schalentierchen auf dem Meeresgrund. Durch Eiszeitgletscher wurden die im Laufe der Jahrtausende entstandenen Schichten übereinander geschoben und auf besondere Art und Weise geformt. Die rund elf Kilometer lange Wanderung auf dem Hochuferweg, der von Sassnitz nach Nah und wunderbar Wo das Glück unserer Träume greifbar ist, das kann ein Platz am anderen Ende der Welt sein oder direkt um die Ecke. Jeder hat seine Sehnsuchtsziele, die er gerne einmal besuchen oder wiedersehen möchte. Jetzt in der Ferienzeit ist es für viele ein weit entfernter Urlaubsort. Manche möchten oder können aber nicht weit fahren oder sind noch unentschlossen. Wir können da vielleicht eine Entscheidungshilfe leisten: Frei nach dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen …“ stellen wir Ihnen ein paar nahe Sehnsuchtsorte vor, die Sie begeistern werden. Lohme führt, hält immer wieder grandiose Ausblicke bereit. Wer mag oder nicht so gut zu Fuß ist, kann die die Kreidefelsen auch vom Schiff aus erleben. Die Schiffe fahren täglich von Sellin, Göhren, Binz und Sassnitz. Infos unter <a href=”http://www.adler-schiffe.de/” target=”_blank” rel=”noreferrer noopener”>www.adler-schiffe.de</a>. 

Spaziergang in Binz und Sellin 

Der Sand des kilometerlangen Strandes an der malerischen Prorer Wiek ist so weiß, dass er den 400 schneeweißen Bädervillen von Binz echte Konkurrenz. Beim gemütlichen Spaziergang an der Promenade oder über die 370 Meter lange Seebrücke hat man immer den Blick aufs tiefe Blau der Ostsee. Aber auch das ursprüngliche Fischerdorf am Schmachter See ist sehenswert. Man sollte sich einen Besuch des Jagdschlosses Granitz nicht entgehen lassen, das sich auf einem Berg bei Binz befindet. Gebaut wurde es in den Jahren von 1837 bis 1846. Allerdings ist man dort nicht, denn mit rund 250.000 Besuchern pro Jahr ist es wirklich das meistbesuchte Schloss in „Meck-Pomm“. Sellin ist die kleine Schwester von Binz – und ebenso elegant. Auf der Prachtstraße, die eigentlich Wilhelmstraße heißt, reiht sich eine weiße Villa an die nächste. Auf der einen Seite lockt das Meer, auf der anderen der Selliner See, wo auch der Rasende Roland einen seiner Bahnhöfe hat. 

Ein Muss ist ein Besuch „Perle Rügens“, die mit einer Länge von 394 Metern die längste Seebrücke von Rügen ist. Ein Kaffee oder ein Cocktail im Palmengarten – und schon ist das Urlaubsfeeling da. Im Seefahrerhaus Sellin an der Seestraße 17 b erfahren Geschichtsinteressierte viele Informationen über die Geschichte der Seefahrer. Der nördlichste Punkt Deutschlands befindet sich am Kap Arkona. Am geschichtsträchtigen Ort, der seit tausenden von Jahren von strategischer Bedeutung ist, ist es immer windig. Allerdings knabbert das Meer Stück für Stück an der Steilküste – so ist auch vom einst riesigen slawischen Burgwall nur noch ein Teil zu sehen. Von Puttgarten aus kommst man nur mit der Kap-Arkona-Bahn, per Rad oder zu Fuß bis zum 1,5 Kilometer entfernten Kap. Ein weiterer Höhepunkt ist das kleine Örtchen Vitt: Es ist über den Hochuferweg nur etwa einen Kilometer entfernt und handelt sich um ein denkmalgeschütztes Dorf, das malerisch in einer kleinen Schlucht liegt. Reetgedeckte Häuser und unbefestigte kleine Wege laden zum Verweilen ein. 

Gigantisch – protzig – Prora 

Die Nationalsozialisten wollten 20.000 arische Feriengäste hier unterbringen – und bauten einen wahrhaften Koloss. Doch Urlaub hat in diesem zweieinhalb Kilometer langen Mega-Bau niemand gemacht. Ursprünglich gab es acht Wohnkomplexe, von denen heute noch fünf übrig sind. An einigen Stellen sind die Bauten verfallen, und durch den brüchigen Beton der Ruinen kämpfen sich die ersten kleinen Bäume und Farne. Doch durch die Lockerung des Denkmalschutzes werden die Gebäude nach und nach in hippe Luxuswohnungen umgebaut. Im Prora-Zentrum an der Mukraner Straße 12 kann man die Ausstellung zum denkmalgeschützten Nazi-Baukomplex besuchen. Es ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. www.prora-zentrum.de