Neun Preisträger – ein Preis

Die Gewinner 2018: Marius Adam, Marius Kob, Cora Sachs, Erik Schäffler, Paul-Georg Dittrich, Beate Zoff, Lisa Hagmeister, Jele Brückner und Charly Hübner (v. l. n. r.) - Foto: Niklas Marc Heinecje

Festliche Stimmung auf Kampnagel, die Theaterwelt der Hansestadt war Mitte November in der Halle K6 versammelt, denn es galt die seit 2006 wichtigste Auszeichnung zu verleihen: den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares.

Neun einzelne Preise wurden verliehen – an neun Theaterschaffende, die unterschiedlicher nicht sein können: Die Staatsoper Hamburg konnte gleich doppelt punkten: In der Kategorie Regie wurde Paul-Georg Dittrich ausgezeichnet. Seine Inszenierung der Uraufführung „I.th.Ak.A.“ an der opera stabile an der Staatsoper Hamburg wurde für ihre kluge zeitgenössische Umsetzung der Homerschen Vorlage gewürdigt. Auch der Puppenbauer Marius Kob konnte sich über eine Auszeichnung freuen. Sein für die Produktion „Frankenstein“ – eine Koproduktion der Staatsoper Hamburg und Kampnagel – erschaffenes gigantisches Wesen avancierte, so die Jury, zum Star des Opernabends. In der Kategorie Regie wurde die junge Regisseurin und Figurenbauerin Cora Sachs für ihre präzise Inszenierung „Wenn wir tanzen, summt die Welt“ im monsun.theater ausgezeichnet. Gleich vier Darsteller/innen wurden in der Kategorie „herausragender Darsteller“ geehrt: Charly Hübner erhielt den Preis für seine Rolle als Fritz Honka in „Der goldene Handschuh“ am Deutschen Schauspielhaus. In der Jurybegründung hieß es: Die Wucht, mit der er diese zerrissene Persönlichkeit mit all ihrer Unbeholfenheit und unberechenbaren Aggression verkörpert, das ist höchste Schauspielkunst. Jele Brückner wurde für ihre Rolle der englischen Königin Elisabeth I. in Schillers Drama „Maria Stuart“ am Ernst Deutsch Theater ausgezeichnet. Auch das Thalia Theater ging in diesem Jahr nicht leer aus: Die Schauspielerin Lisa Hagmeister bekam den Preis für ihre Rolle der Selma in „Dancer in the Daark“. Für seine Partie des Don Pomponio Storione in „La Gazetta“ an der Hamburger Kammeroper wurde der Bariton Marius Adam geehrt. Der „Sonderpreis für außergewöhnliche Leistungen im Rahmen des Hamburger Theaterlebens“ ging an Erik Schäffler – Schauspieler, Synchronsprecher, Regisseur, Produzent und Autor. Seit 1991 lebt und arbeitet er in Hamburg, war 25 Jahre in der Rolle des Teufels im Hamburger „Jedermann“ zu erleben, gründete das freie Theater Triebwerk und inszeniert mit der Gruppe Axensprung an öffentlichen Hamburger Plätzen. „Ich danke allen Preisträger/ innen, die über ihre künstlerische Arbeit die Brücke zwischen Ist und Soll, Gegenwart und Zukunft schlagen, und gratuliere ihnen herzlich zu ihrer Auszeichnung“, sagte Jana Schiedek, Staatsrätin für Kultur und Medien. Durch den Abend führten als Moderatoren-Duo die Gastgeberin und Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard und Norbert Aust, Vorsitzender des Vorstands der Hamburger Theater e. V.