Tor, Jubel, Gänsehaut

René Korte und Andreas Jost. Foto: Bob Leinders

Mit der HSV FanBox feiert das Hamburger Start-up Fantastic Frames von René Korte und Andreas Jost den Launch eines Fanartikels, der Emotionen hör- und sichtbar macht und die ikonische Stadionoptik mit authentischem Sound vereint. Das eigespielte Team hat schon bei der Gaming-Marke ROCCAT zusammengearbeitet. Korte als Gründer, Jost als einer der zentralen Produktentwickler. Für ihre Arbeit wurden sie u. a. mit dem Gründerpreis und mehreren Designawards ausgezeichnet.

René, du hast mit ROCCAT schon eine weltweit erfolgreiche Gaming-Marke aufgebaut und wurdest 2016 als Gründer des Jahres ausgezeichnet. Welche Erfahrungen aus dieser Zeit fließen jetzt in Fantastic Frames ein?
Fancommerce – und speziell unsere Produkte – haben ein gewisses Maß an Komplexität, weil viele unterschiedliche Partner involviert sind, die koordiniert und fair vergütet werden müssen. Meine Erfahrung aus der Zeit mit ROCCAT in den Bereichen Produktion, Distribution, Vertrieb, Finanzierung und Vermarktung hilft uns hier enorm weiter. Die FanBox ist zwar technisch nicht das anspruchsvollste Produkt, aber durch die Themen rund um Sportvereinslizenzen, Abbildungsrechte und – ganz neu – auch die Vergütung von Songs sowie die Abwicklung über die GEMA, entsteht eine Komplexität, die man ohne diesen Hintergrund und unser Netzwerk kaum stemmen könnte.

Andreas, du hast ebenfalls viele Jahre Erfahrung in der Produktentwicklung. Was hat dich persönlich an Eurer Idee begeistert?
Das Stadion ist für viele Fans ein Ort großer Emotionen – voller Gänsehautmomente, Erinnerungen und Gemeinschaft. Mich fasziniert die Idee, genau dieses Gefühl als Bild nach Hause zu holen. Ein singendes Stadion an der Wand, das Emotion hörbar und sichtbar macht – das war für mich von Anfang an einen besonderen Reiz.

Ihr seid beide leidenschaftliche Fußballfans und habt schon viele große Stadien dieser Welt erlebt. Welcher Moment hat Eure Geschäftsidee beeinflusst?
Wir möchten da gar nicht zu speziell werden. In jedem Stadion, egal welcher Größe, haben wir diese besondere Verbundenheit zwischen Fans und Verein gespürt – und sie zeigt sich vor allem im Gesang. Dafür muss man nicht unbedingt nach England reisen, um an der Anfield Road „You’ll Never Walk Alone“ zu erleben. Auch ein Besuch im Westfalenstadion vermittelt dieses Gefühl auf eindrucksvolle Weise. Und gerade in Hamburg, mit zwei rivalisierenden Vereinen, herrscht immer eine ganz besondere, einzigartige Stimmung, die zeigt, wie stark Fußball Menschen verbindet.

Warum habt ihr euch entschieden, mit dem HSV zu starten – und was bedeutet das für euch als Hamburger Gründer?
Wir sind Hamburger – und obwohl wir durchaus die Möglichkeit gehabt hätten, mit anderen Vereinen zu starten, war für uns von Anfang an klar, dass wir unser erstes Projekt hier umsetzen wollen. Hamburg ist unsere Heimat, hier sind wir verwurzelt, und genau deshalb konnten wir die FanBox direkt mit Fans und Fangruppen entwickeln – authentisch und nah dran. Gleichzeitig spielt natürlich auch unser lokales Netzwerk eine Rolle, von Handel und Logistik bis hin zu Partnern, die wir hier vor Ort haben. Und nicht zuletzt möchten wir das tolle Management des HSV hervorheben: Sie haben unser Produkt sofort verstanden und uns die Lizenz erteilt – was heute alles andere als selbstverständlich ist. Genau dieses Fundament wollen wir jetzt nutzen, um das Konzept später auf weitere Vereine zu übertragen.

Fanartikel gibt es viele. Was macht Euer Produkt so besonders?
Viele Fanartikel sind im Grunde umgebrandete Alltagsprodukte. Wir wollten dagegen etwas schaffen, das wirklich emotional ist, ein Produkt, das es so bisher nicht gibt und das für sich alleinsteht. Jeder Fan, der die FanBox in die Hand nimmt, hat sofort ein Strahlen im Gesicht – und versteht das Produkt auf Anhieb. Es braucht keine große Erklärung, weil es das Herz eines jeden Club-Anhängers direkt erreicht.

Wie groß ist aus eurer Sicht das Potenzial – und mit welchen Vereinen oder Partnern sprecht ihr schon?
Das Potenzial ist riesig – Fußball ist in Deutschland und weltweit mehr als nur ein Sport, es ist ein Kulturgut. Allein hierzulande sprechen wir von Millionen aktiver Stadionbesucher und noch viel mehr Fans, die sich über emotionale Produkte mit ihrem Verein verbinden wollen. Mit der FanBox haben wir ein Konzept geschaffen, das sich auf praktisch jeden Club übertragen lässt. Wir haben bereits die ersten Gespräche mit weiteren Vereinen und Partnern geführt, sowohl in der Bundesliga als auch darüber hinaus. Der Start mit dem HSV ist dabei ein starkes Fundament, auf dem wir Schritt für Schritt ein größeres Netzwerk aufbauen.

Wenn ihr die FanBox bei euch Zuhause hinstellt: Wo steht sie – Wohnzimmer, Küche oder vielleicht sogar im Bad?
René: Am Anfang stand sie tatsächlich im Gästebad – einfach, um auch unseren Besuch ein bisschen zu beeindrucken. Aber lange blieb sie da nicht, meine Jungs haben sie kurzerhand ins Kinderzimmer verschleppt, wo sie jetzt ständig ausprobiert und gefeiert wird.
Andreas: Bei uns läuft sie regelmäßig, wenn ich mit meinen Jungs Fußball schaue. Das ist fast schon wie ein Wanderpokal – die Box zieht von Wohnung zu Wohnung, je nachdem, bei wem wir gerade gucken.

www.fantasticframes.com