Auf Einladung der Bundestagsabgeordneten Dagmar Ziegler, Sprecherin der Elbe-Gruppe in der SPD-Bundestagsfraktion, besuchte der Erste Bürgermeister und Präsident des Senats der Freien und Hansestadt Hamburg, Olaf Scholz, Ende Mai das brandenburgische Wittenberge, um sich über den Stand und die Perspektiven der Elbe zu informieren.
Mit seinem Besuch setzte Hamburgs Erster Bürgermeister ein starkes Zeichen für die Elbschifffahrt. Seit rund 25 Jahren ringen Wirtschaft, Politik, Behörden, Umweltverbände, Kirchen und Bürgerinitiativen um die Möglichkeiten und Chancen für eine nachhaltige Entwicklung des 1.100 Kilometer langen Flusses. Die Schiffbarkeit der Elbe ganzjährig zu gewährleisten sei wichtig für den Seehafen-Hinterlandverkehr, erklärte Olaf Scholz den Grund seiner Dienstreise in den Norden Brandenburgs. Zugleich ging es um einen Impuls für die schwierigen Verhandlungen um ein „Gesamtkonzept Elbe“. Am Arbeitstreffen und einer Schiffstour auf dem Fluss nahm auch Tomáš Jan Podivínský, Botschafter der Tschechischen Republik, teil. Das Binnenland kämpft um einen ungehinderten Zugang zum Hafen der Hansestadt. Die Prignitzer Bundestagsabgeordnete Dagmar Ziegler setzt sich seit Jahren für eine verlässliche Schifffahrt auf der Elbe ein. „Eine gute Infrastruktur bleibt das bestimmende Zukunftsthema“, erklärte sie. „Aus meiner Sicht ist die Elbe die entscheidende Reserve. Die Kapazität der Verkehrsträger Straße und Schiene ist bereits zu einem erheblichen Anteil ausgelastet.“
„Die Elbe verbindet uns seit jeher. Ein toller Fluss, ein toller Natur- und Lebensraum, ein Fluss, auf dem immer Schiffe fahren werden“, schrieb Olaf Scholz in das Gästebuch von Wittenberge. Mit dem Bürgermeister der Stadt, Oliver Hermann, sprach er über das Projekt „Kurs Elbe. Hamburg bis Wittenberge“, bei dem es um die gemeinsame touristische Erschließung der Elbe-Region von Hamburg bis Wittenberge geht.
Das brandenburgische Wittenberge hat mit dem ElbePort einen leistungsfähigen Binnenhafen, dessen Besuch ebenfalls auf der Tagesordnung stand. Mit dem Bau und der Inbetriebnahme des Anlegers 1 im Dezember 2009 und des Anlegers 2 im Sommer 2011 entstand ein Multi-Purpose- Terminal an der Oberelbe zwischen den Metropolen Hamburg und Berlin. Und das wohl wichtigste Besuchsergebnis: Die Akteure des Tages waren sich einig, dass bis zum Jahresende das „Gesamtkonzept Elbe“ vorliegen soll.