Ob durch Schulaktionen, Vorträge oder koordinierte Therapien – Thomas Bott, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg in der Hansestadt, setzt auf den informierten und aktiven Patienten.
Herr Bott, viele Krankenversicherungen schreiben es sich auf die Fahne, eine Gesundheitsvorsorge für alle zu betreiben. Was leistet die AOK Rheinland/Hamburg?
Gesundheit darf kein gesellschaftliches Privileg sein. Dazu brauchen wir Strukturen, die sich stärker an den Menschen orientieren und sie in ihrem Alltag abholen. Für die AOK als „Gesundheitskasse“ gehört es deshalb zu ihren wichtigsten Aufgaben, allen Versicherten Gesundheitskompetenz zu vermitteln, damit sie zu Experten in eigener Sache werden. Daher ist es wichtig, Barrieren abzubauen, um die Inanspruchnahme von Leistungen zu vereinfachen, und Orientierung zu geben.
Damit fangen Sie schon bei den Kleinsten an und setzen das bei Jugendlichen fort …
… weil man Kinder gar nicht früh genug für Gesundheitsthemen sensibilisieren kann. In Hamburg profitieren sie beispielsweise vom Angebot „Gesund macht Schule“: Gemeinsam mit der Ärztekammer motivieren wir die Kinder in Grund- und Förderschulen seit 10 Jahren erfolgreich, sich etwa gesünder zu ernähren und mehr zu bewegen. Mit dem Wettbewerb #Sendepause sprechen wir gezielt Jugendliche ab der 8. Klasse an, damit sie ihr Smartphone seltener und bewusster nutzen.
Wie erreichen Sie Erwachsene?
Indem wir auf ihre Neugierde setzen, zum Beispiel beim Thema medizinischer Fortschritt und neue Therapien. Deshalb ist die AOK Partner der Gesundheitsakademie am UKE, wo Experten in kurzen Vorträgen und leicht verständlicher Spra- „Wir helfen Versicherten, zu Experten in eigener Sache zu werden“ Ob durch Schulaktionen, Vorträge oder koordinierte Therapien – Thomas Bott, Regionaldirektor der AOK Rheinland/Hamburg in der Hansestadt, setzt auf den informierten und aktiven Patienten. che etwa Wissenswertes rund um Haut, Krebs oder Magen vermitteln.
Die Zahl chronischer Erkrankungen steigt. Womit lässt sich diese Entwicklung stoppen?
Erfolgreich gegensteuern kann man durch eine koordinierte medizinische Behandlung, wie sie unsere „Disease-Management- Programme“ etwa für Diabetes, Brustkrebs oder die koronare Herzkrankheit leisten. Der behandelnde Arzt lotst die Patienten durch den Medizindschungel und beteiligt sie aktiv an der Therapie – beispielsweise durch Schulungen oder gemeinsam festgelegte Therapieziele.