Inszenierung, Bühnenbild, Darstellung, Musik und Komposition – all dies galt es zu beachten, als im
November der wichtigste Theaterpreis der Hansestadt verliehen wurde, der Theaterpreis Hamburg –
Rolf Mares. Nun wurden in einer feierlichen Zeremonie auf Kampnagel, präsentiert von TV-Moderator
Michel Abdollahi, insgesamt neun Preisträger*innen gewürdigt, die durch ihre Leistungen in
der vergangenen Spielzeit die siebenköpfige Jury nachhaltig beindrucken konnten.
Der Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares würdigte dabei vor allem die Vielfalt der Hamburger Theaterlandschaft, eben dies betonte auch Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien, „Es sind ganz viele kreative Menschen, die durch ihre Inszenierung einen Text zum Leben bringen. Sie schaffen mit ihrem Bühnenbild eine eigene Welt oder führen uns in das Innerste der Figuren, die sie spielen. Damit prägen die Künstlerinnen und Künstler die Identität der Theaterhäuser, an denen sie tätig sind und öffnen uns ganz eigene Welten.“
In der Kategorie „Inszenierung“ gab es gleich zwei Preisträger. Paul Glaser wurde für „The Pride“ am The English Theatre of Hamburg ausgezeichnet. Das Stück wechselt immer wieder zwischen den 1950er-Jahren und der vermeintlich progressiveren Gegenwart und zeigt, wie viel Mut es damals wie heute braucht, sich zur eigenen sexuellen Identität zu bekennen. Ebenfalls prämiert wurde Bas-
tian Kraft für seine temporeiche und aberwitzige Inszenierung der Gesellschaftskomödie „Der Talisman“ am Thalia Theater.
Ein emotionaler Moment war die Übergabe des Preises in der Kategorie „Bühnenbild“. Murat Yeginer, Oberspielleiter des Ohnsorg-Theaters, nahm den Preis für den im Juni 2023 verstorbenen Bühnenbildner Jürgen Höth entgegen. Höths Kreation für „Dat Füerschipp“ zeigt den vorderen Teil eines Schiffs mit Decksplanken, Reling, Treppen und vielen weiteren Details.
Derweil gelang es dem belgischen Schauspieler Kristof Van Boven bereits zum zweiten Mal in der Kategorie „Darstellung“ ausgezeichnet zu werden. Dieses Jahr erhielt er den Preis für seinen „Macbeth“ am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg. Ebenfalls in der Kategorie „Darstellung“ wurde Teresa Weißbach für ihre Rolle als „Hedda Gabler“ in den Hamburger Kammerspielen geehrt. Im Stück von Henrich Ibsen unter der Regie von Kai Wessel „erzeugt Weißbach mit ihrem Spiel Mitleid, Unverständnis bis hin zur Fassungslosigkeit über die Unverfrorenheit ihres Handelns. Der Intensität ihrer Darstellung kann man nur staunend zusehen – bis zum bitteren Ende“, so die Jury.