Eine Herzensangelegenheit

Foto: Thomas Lorenz

Seit anderthalb Jahren finden im Ronald McDonald Haus mit Oase rund 250 Familien direkt auf dem Gelände des Altonaer Kinderkrankenhauses ein Zuhause auf Zeit, während ihre Kinder in Behandlung sind. So können sie immer in der Nähe der kleinen Patienten sein. Nun hat das Elternhaus in der Hansestadt mit Petra van Bremen-Kubenz eine weitere prominente Unterstützerin gefunden. Der Hamburgerin mit holländischen Wurzeln liegt soziales Engagement sehr am Herzen.

Vor rund einem halben Jahr haben Sie die Schirmherrschaft für das Elternhaus und die Oase übernommen und bilden zusammen mit Maren Otto, der Witwe von Werner Otto, ein starkes Schirmherrinnen- Duo. Wie sieht denn konkret Ihre Zusammenarbeit als Doppelspitze aus und welches sind Ihre Aufgabenfelder? Maren Otto und ich sind zwei von insgesamt 33 Schirmherren, welche die Ronald McDonald Häuser und Oasen in ganz Deutschland unterstützen. Wir helfen der Stiftung gemeinsam dabei, die Botschaft „Nähe hilft heilen“ in die Welt zu tragen, und machen uns mit Wort und Tat für die Familien stark. Ich zeige meine Verbundenheit durch die Teilnahme an Veranstaltungen, setze meine Kontakte ein und schaue gerne zwischendurch persönlich im Haus vorbei.

Haben Sie in den Räumen des Elternhauses auch ab und zu Kontakt zu den Familien? Bei meinen persönlichen Besuchen versuche ich immer mit den Familien zu sprechen, die im Ronald McDonald Haus ein Zuhause finden. Eine Begegnung beim diesjährigen Jahresempfang ist mir besonders in Erinnerung geblieben: Eine Mutter erzählte mir über ihre Zeit im Elternhaus. Die Familie wohnte von Februar bis Dezember in einem Apartment, um ganz in der Nähe von ihrem kleinen Sohn zu sein. Da bekommt der Ausdruck „Zuhause auf Zeit“ eine ganz neue Bedeutung und da wurde mir noch mal klarer, wie wichtig ihr der Rückzugsort in dieser Zeit war.

Sie engagieren sich ehrenamtlich für mehrere soziale Einrichtungen. Ist dieses Projekt für Sie ein besonderes Anliegen? Ich engagiere mich gerne und leidenschaftlich in mehreren Projekten, welche alle eine tolle Arbeit leisten. Aber die Schirmherrschaft im Ronald McDonald Haus ist für mich eine echte Herzensangelegenheit. Im Alter von 3 Jahren wurde ich mit kritischem Zustand in das Sophia Kinderkrankenhaus in Rotterdam eingeliefert und notoperiert. Da es keine Ronald McDonald Häuser vor Ort gab, durchlebten wir als Familie eine sehr schwierige und emotionale Zeit. Meine Eltern mussten für meinen kleinen Bruder sorgen, arbeiten und ihre Besuche im eine Stunde entfernten Krankenhaus organisieren. Durch diese Erfahrung kann ich sehr gut nachvollziehen, wie wichtig der Zusammenhalt für Familien ist, wenn ein Kind krank ist. In diesen anstrengenden Zeiten ist das Elternhaus wichtig für die Familien.

Welches Resümee ziehen Sie generell über die ersten Monate? Die ersten Monate als Schirmherrin waren für mich sehr aufregend und interessant. Ich habe mich ausgiebig mit meiner neuen Aufgabe beschäftigt und stehe mit meiner Person und meinem Namen hinter dem Elternhaus. Es ist schönes Gefühl, ein Teil dieses Zuhauses zu sein.

Wie sind Sie darauf überhaupt aufmerksam geworden und was war der ausschlaggebende Aspekt, die Schirmherrschaft zu übernehmen? Die Ronald McDonald Häuser waren mir schon ein Begriff, als ich noch in den Niederlanden gelebt habe. Auch dort ist die McDonald’s Kinderhilfe sehr aktiv. Das Ronald McDonald Haus mit Oase Hamburg-Altona kenne ich bereits von Anfang an, da ich als Gast auf der Eröffnung eingeladen war. Als Maren Otto mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte mich als Schirmherrin an Ihrer Seite einzubringen, empfand ich das als große Ehre und musste nicht lange überlegen.

Gibt es Ziele, die Sie in Zukunft auf jeden Fall für das Ronald McDonald Haus erreichen wollen? Unser großes Ziel ist es, die Bekanntheit des Ronald McDonald Hauses zu steigern. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass über das Engagement für Familien schwer kranker Kinder gesprochen wird. Mein Ziel ist es, weitere neue Unterstützer zu finden und die vielen kleinen Wünsche der Familien und Patienten zu erfüllen.

Nicht nur Sie unterstützen diese Hamburger Einrichtung, sondern auch Ihr Mann und dessen Spedition KUBE & KUBENZ, indem er bereits im zweiten Jahr für ein Appartement die laufenden Betriebskosten übernimmt. Sind noch weitere „Partner- Projekte“ geplant? Mein Mann hat das Elternhaus bereits vor meiner Schirmherrschaft unterstützt und ist ebenfalls begeistert dabei. Wenn uns kreative Ideen einfallen, bin ich einem gemeinsamen Engagement nicht abgeneigt. Immer donnerstags findet ein Verwöhn-Abendessen für die Familien statt, vielleicht versuchen wir uns dort einmal als Hobby köche!

 

Die McDonald‘s Kinderhilfe setzt sich seit 1987 für die Gesundheit und das Wohlergehen von Kindern in Deutschland ein. Die Stiftung betreibt bundesweit 22 Ronald McDonald Häuser in der Nähe von Kinderkliniken als Zuhause auf Zeit für Familien schwer kranker Kinder. In 5 Ronald McDonald Oasen können sich Familien direkt in der Klinik zurückziehen und geborgen fühlen. Darüber hinaus fördert die McDonald‘s Kinderhilfe Stiftung Projekte, die sich dem Wohlbefinden von Kindern widmen.