Gründerinnen ausgezeichnet

Albert Darboven, Initiator und Stifter des Preises. IDEE KAFFEE, der Namensgeber des Förderpreises, inmitten der Preisträgerinnen, Fotos: Daniel Reinhardt / J.J. Darboven

Seit 1997 vergibt J.J. Darboven den einzigen nationalen Preis für Unter-nehmensgründungen von Frauen. Die Auszeichnung fördert innovative, nachhaltige und erfolgreiche Geschäftsideen, die internationale Wettbewerbs-fähigkeit beweisen. Am 23. November wurde im Besenbinderhof in Hamburg der 16. IDEE-Förderpreis verliehen. 

Schirmherrin Senatorin Dr. Melanie Leonhard

„Alle 162 Teilnehmerinnen des diesjährigen Wettbewerbs setzen ein deutliches Zeichen. Sie zeigen auf, dass sie mit Risikobereitschaft und Kreativität innovative Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit finden können“, sagte Albert Darboven, Initiator und Stifter des Preises. IDEE KAFFEE, der Namensgeber des Förderpreises, ist selbst vor mehr als 100 Jahren aus einer bahnbrechenden Idee entstanden: der Darboven Dampfveredelung, die Reiz- und Bitterstoffe reduziert und das volle Koffein behält. In dieser Tradition – mit Innovation Mehrwert zu schaffen – sieht sich der mit insgesamt 65.000 Euro dotierte Preis. Schirmherrin des Preises ist Dr. Melanie Leonhard, Hamburger Senatorin für Wirtschaft und Innovation. Eine hochkarätige Jury sichtete die eingegangenen Bewerbungen und wählte vier von ihnen zur persönlichen Vorstellung im Finale aus. Ein fünfter Platz wurde durch das Publikumsvoting vergeben. Vorsitzender der Jury war Prof. Dr. Rolf Eggert. Die weiteren Mitglieder: Dr. Bernd C. Janssen, Norbert Leopoldseder, Wilfried Peters, Dr. Anita Plantikow, Manuela Rasthofer sowie die Gewinnerinnen des IDEE-Förderpreises 2021 Dr. Anne Lamp und Johanna Baare von der Firma traceless materials GmbH. 

Die fünf innovativen Ideen und Preisträgerinnen im Überblick

Den mit 50.000 Euro dotierten ersten Platz erhält: Nina Heine von der Shit2Power GmbH. Hier steckt die Idee schon im Unternehmensnamen: Die Co-Gründerin und Geschäftsführerin nutzt das Abfallprodukt Klärschlamm als nachhaltigen Energielieferanten. Mit Hilfe von Containeranlagen gewinnt das Unternehmen aus dem Schlamm erneuerbare Energie oder grünen Wasserstoff. Durch seinen thermo-chemischen Prozess macht Shit2Power somit das Abwasser zur Ressource und reduziert Strom- und Entsorgungskosten deutlich. 

Den zweiten Platz und damit 10.000 Euro gewinnen: die Schwestern Anina Langhans und Helena Rapprich. Gemeinsam mit ihrem Vater Dr. Stefan Rapprich bilden sie das Gründungsteam der LipoCheck GmbH. Mit einer KI-gestützten Gesundheitsplattform vereinfachen sie die frühzeitige Diagnose und individuelle Behandlung von Lipödem. Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung von Fachärzt*innen und einem einzigartigen Datenbestand entsteht eine anonymisierte Datenbank, um fundierte Erkenntnisse über die Krankheit zu gewinnen. Ziel ist es langfristig, die erste digitale Klink für Lipödem zu etablieren.

Auf dem mit 5.000 Euro dotierten dritten Platz liegt: Dr. Najoua Bolakhrif. Die Wissenschaftlerin gründete erst in diesem Jahr die GLAPE GmbH. Doch ihre Innovation überzeugt schon jetzt nachhaltig. Durch eine lasergestützte Glasbiegetechnik kann Flachglas in fast grenzenlose geometrische Formen ausgebildet werden, ohne optische Beeinträchtigungen auf der Oberfläche zu hinterlassen. Durch die schnelle, flexible und präzise Lösung ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wie Architektur, Automobil oder elektrische Haushaltsgeräte. 

Die Finalrunde erreichten zudem Angelique Thummerer und Katja Wagner von der TURNS GmbH, mit ihren hochwertigen Recycling-Garnen dem wachsenden Problem der Umweltbelastung durch die Textilbranche entgegenwirken sowie Verena Ziegler von BEAWEAR, eine eingetragene Marke der OpenDress GmbH. Mit Hilfe eines 3D-Bodyscans ermöglicht sie es ihren Kund*innen, einen „digitalen Zwilling“ von sich zu erstellen. In Partnerstores werden ihnen dann vom Algorithmus nur jene Kleidungsstücke angezeigt, die zu ihren Maßen passen – unabhängig von den nicht genormten Kleidungsgrößen.

 So unterschiedlich die eingereichten Ideen des diesjährigen IDEE-Förderpreises waren, eines hatten sie gemeinsam: Alle entstanden aus dem Wunsch, die Gesellschaft voranzubringen und nachhaltige Veränderung zu bewirken. Und sie zeigten, wie das mit einer großen Portion an Engagement, Mut und Innovation möglich ist. 

www.idee-kaffee.com/de-de/foerderpreis