Hamburger Kopf

Foto: Sandra Platzer

Eugen Block, Gründer und Hanseat

Wie nur wenige andere norddeutsche Unternehmer steht Eugen Block für die Karriere eines „Selfmade-Mannes“. Vor 50 Jahren zog es Eugen Block aus dem Dorf Harkebrügge nach Hamburg, hier öffnete er sein Tor zur Welt der Gastronomie. Der Macher aus dem Oldenburger Münsterland schuf mit Block House eine namhafte Restaurantkette und das Grand Elysée Hamburg, Deutschlands größtes privat geführtes Fünf-Sterne- Hotel. Das wirtschaftliche Fundament ist seitdem stabil. Am 15. November erschien eine Biografie, die den Werdegang eines Gründers klassischer Schule wiedergibt. Der Titel ist Programm: „Eugen Block. Gründer und Hanseat – sturmfest und erdverwachsen.“

Auf seinem Lebensweg als hanseatischer Kaufmann erlebte der leidenschaftliche Gastronom und Hotelier sowohl erfolgreiche als auch schwierige, turbulente und aufregende Jahre – geprägt von Tatendrang und Schaffensfreude. Der Rückblick ist zudem ein Spiegelbild der deutschen Geschichte. Geboren während des Zweiten Weltkriegs, aufgewachsen in der neuen Bundesrepublik, groß geworden im Wirtschaftswunderland und weiter durchgestartet im vereinten Deutschland, schuf Eugen Block Großes. Im eigenen Hotel feierte er mit seiner Frau ins zweite Jahrtausend hinein. Die Biografie schildert detailliert und mit köstlichen Episoden den Aufstieg eines Mannes aus eigener Kraft.

Autor Jens Meyer-Odewald, der zuvor u. a. Biografien über Helmut Schmidt und Albert Darboven verfasst hatte, ging Blocks Leben auf den Grund. Es gab stundenlange Gespräche im Privathaus der Familie Block im Alstertal, Besuche an allen Produktionsstätten der Firma sowie Fahrten nach Harkebrügge und einen Besuch im Block’schen Ferienhaus an der Geltinger Bucht. „Ich lernte Eugen Block als verlässlichen, tiefgründigen, positiven, aber auch humorvollen Menschen kennen“, sagt Meyer-Odewald. Der Unternehmenschef habe zu seinem Wort gestanden, keinem Thema aus dem Weg zu gehen. Auf 320 Seiten beschreibt das Buch einfühlsam und lebendig Stationen eines außergewöhnlichen Unternehmerlebens, dessen Schlusspunkt noch keineswegs gesetzt ist. Im Gegenteil: Sehr persönlich legt Eugen Block dar, warum es für ihn keinen Ruhestand im herkömmlichen Sinne geben kann. Dennoch zog und zieht er sich zurück – Zug um Zug, plangemäß. Es ist alles geregelt: Die Firmengruppe bleibt dauerhaft im Familienbesitz; die drei Kinder erben zu gleichen Teilen. Eine finanziell solide ausgestattete Stiftung wird gegründet. Sie soll u. a. der Förderung von jungen Menschen und der Sicherung gesunder Ernährungsbedingungen dienen. „Mein Leben habe ich als Unternehmer gestalten können. Viele Mitarbeiter haben das Unternehmen aufgebaut, gestärkt und ihren Familien Lebensgrundlage gegeben“, erklärt Eugen Block und ergänzt: „Ich möchte mit dieser Stiftung dazu beitragen, dass Menschen, die schwierigen und schlechteren Lebensbedingungen ausgesetzt sind, geholfen wird.“