Nah und wunderbar

Blick über den Ruppiner See auf die Seepromenade von Neuruppin mit den Markanten Doppeltürmen der Klosterkirche St. Trinitatis. – Fopto: Tourismus-Service Neuruppin

Wo das Glück unserer Träume greifbar ist, das kann ein Platz am anderen Ende der Welt sein oder direkt um die Ecke. Jeder hat seine Sehnsuchtsziele, die er gerne einmal besuchen oder wiedersehen möchte. Jetzt in der Ferienzeit ist es für viele ein weit entfernter Urlaubsort. Manche möchten oder können aber nicht weit fahren oder sind noch unentschlossen. Wir können da vielleicht eine Entscheidungshilfe leisten: Frei nach dem Motto: „Warum in die Ferne schweifen …“ stellen wir Ihnen ein paar nahe Sehnsuchtsorte vor, die Sie begeistern werden.

Fontane (* 1819) sitzt auf dem hohen Sockel. Der dichtende Wanderer und ausgebildete Apotheker aus Neuruppin gehört wie Karl Friedrich Schinkel (* 1781) zu den großen Söhnen der Stadt im Norden Brandenburgs. Wer unterwegs ist, begegnet immer wieder dem Autor von Effi Briest, John Maynard, Herr von Ribbeck auf Ribbeck … Im Mittelalter zählte Neuruppin zu den größten Städten der Mark Brandenburg, im 18. Jahrhundert wurde der Ort Garnisonstadt und brannte 1787 zu zwei Dritteln ab. Friedrich Wilhelm II. spendierte für den Wiederaufbau der Stadt eine Million Taler. Kaum zwanzig Jahre später war Neuruppin als moderne Stadt vom Reißbrett wieder erstanden. Die Stadt behielt diesen Charme und pflegt ihn noch immer: Das rechtwinklige Netz von Straßen mit durchgängig zweigeschossigen Häusern im frühklassizistischen Stil ist geprägt durch eine kleinteilige Mischung von Wohnen, Handel, Dienstleistung, Handwerk und öffentlichen Einrichtungen. Wie geschaffen zum Bummeln. Wer durch die wohl „preußischste“ Stadt Brandenburgs spaziert, begegnet den beiden berühmtesten Söhnen Neuruppins immer wieder. Der Platz mit dem Fontane-Denkmal trägt heute seinen Namen. Traditionell findet hier alljährlich am 30. Dezember die Fontane-Ehrung statt. Das Geburtshaus des Schriftstellers in der Karl-Marx-Straße beherbergt auch heute noch eine Apotheke. Nur ein paar Schritte entfernt ist die gut sortierte und mehrfach mit dem deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnete Buchhandlung, die den Namen Theodor Fontane trägt. Auf dem Platz hinter der heute als Kulturzentrum genutzten Pfarrkirche erinnert ein Denkmal an Karl Friedrich Schinkel. Das Elternhaus des späteren königlichen Architekten und Stadtplaners stand einst an dieser Stelle. Er verbrachte die ersten Jahre seines Lebens in Neuruppin, wo es kein von ihm entworfenes Gebäude gibt. Nur die weithin sichtbaren Doppeltürme der Klosterkirche St. Trinitatis wurden nach seinen Plänen aus dem Jahr 1834 restauriert. Die Türme können bei einer Nachtwanderung bestiegen werden. St. Trinitatis liegt an der neu gestalteten bummelfreundlichen Uferpromenade des Ruppiner Sees, der mit 14 Kilometern der längste See im Land Brandenburg ist. Hier wacht die 17 Meter hohe Stahlskulptur „Parzival am See“ des Künstlers Matthias Zágon.

Winterlicher Spaziergang durch die Fontanestadt Neuruppin – Foto: Tourismus-Service Neuruppin

In und um Neuruppin existiert ein Netz aus gut ausgeschilderten Wander- und Radtouren. Theodor Fontane ist ein bewährter Reiseführer zu jeder Jahreszeit, er weist den Weg durch Landschaften und Dörfer, zu Schlössern und Landgasthöfen. Wer sie auf den Spuren des Dichters durchstreift, landet immer wieder am Wasser, an Seen, Kanälen und Flüssen. Den Wegen des Schriftstellers zu folgen, ist noch immer ein großes Vergnügen und öffnet den Blick für die unberührte Natur dieser Region. Hier kann man durch einsame Wälder streifen und sich am Ufer stiller Seen ausruhen. Auch wer sich für Geschichte und Kultur interessiert, wird fündig: alte Stadtbefestigungen, beschauliche Kirchen, romantische Schlösser und beschauliche ehemalige Herrensitze erzählen von der Geschichte des Ruppiner Landes.

Der Pool unter freiem Himmel mit Blick auf den Ruppiner See – Wärme, Entlastung aller Muskeln und spürbare Vitalisierung – Foto: Resort Mark Brandenburg

Nach so vielen Erkundungen und frischer Luft durchgefroren? Dann erwartet Neuruppin seine Gäste mit einem wärmenden Wohlfühlort: Am Ufer des Ruppiner Sees liegt die Fontane-Therme im Resort Mark Brandenburg, die von der 1.700 Metern tiefen rund 100.000 Jahre alten Naturheilsole gespeist wird. Die Fontane Quelle liefert reinste, jodhaltige Sole mit hohem Steinsalz- und Calciumsulfatgehalt – gelöst in nichts als Wasser aus dem Urmeer. Mit Deutschlands größter schwimmender Seesauna bietet die Neuruppiner Therme noch einen Superlativ. Ganz Mutige steigen nach der Sauna die Stufen in das kristallklare, erfrischende Wasser des Ruppiner Sees hinab und spüren das Kribbeln, das Körper und Geist belebt. Und danach eine Pause in einem der gemütlichen Ruheräume. Die Küche im Resort Mark Brandenburg ist bekannt dafür, dass ihre besten Produkte täglich frisch aus der Region Ruppin kommen.

Das Saunadeck der jodhaltige Naturheilsole des Resort Mark Brandenburg – Foto: Resort Mark Brandenburg

Neuruppin verfügt über eine gute Verkehrsanbindung sowohl durch die Autobahn A 24 als auch durch den Prignitzexpress der Bahn, der im Stundentakt von Berlin nach Neuruppin verkehrt. Anregungen und nützliche Tipps für Besucher haben die freundlichen Damen und Herren vom Neuruppiner Tourismus-Service direkt am Bahnhof Rheinsberger Tor sowie das Internetportal der Fontanestadt.
von Brigitte Menge

www.neuruppin.de
www.ruppiner-seenland.de
www.resort-mark-brandenburg.de/fontane-therme