Stabiler Blutzucker

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Der Fokus auf das echte Essen und auf einen stabilen Blutzucker bilden aus Sicht von Ernährungscoach Maren Bucec die Basis einer gesunden Ernährungsweise. Ein wichtiger Aspekt, um das eigene Idealgewicht zu erreichen oder zu halten, ist der Blutzucker.

Je mehr Zucker ins Blut gelangen, desto höher steigt der Blutzuckerspiegel. Er gibt an, wieviel Glucose, also Zucker, sich im Blur befindet. Diese Glucose liefert unseren Zellen lebenswichtige Energie. Sobald also Zucker und andere schnelle Kohlehydrate (z. B. Weißmehl) über die Mundschleimhaut und den Magen-Darm-Trakt ins Blut übergehen, steigt der Spiegel an. Die Bauchspeicheldrüse schickt daraufhin das Hormon Insulin in die Spur, was die Muskel- und Fettzellen für Zucker öffnet. Der Fokus auf das echte Essen und auf einen stabilen Blutzucker bilden aus Sicht von Ernährungscoach Maren Bucec die Basis einer gesunden Ernährungsweise. 

Wir haben ungefähr 30 Billionen Zellen in unserem Körper – und sie alle reagieren auf unser Essen und auch auf den darin enthaltenen Zucker. Starke Schwankungen des Zuckergehaltes im Blut können enorme Auswirkungen auf unser Lebensgefühl und auf unsere Gesundheit haben. Darum lohnt es sich für Erwachsene und Kinder auf eine flachen Blutzuckerkurve zu achten.

Ballaststoffe und Zucker

Die Natur ist schlau. Denn sie hat die Zuckerformen in Pflanzen verpackt, so dass wir sie durch natürliche Lebensmittel immer mit jeder Menge Ballaststoffen essen würden. So hätte unser Körper genügend Zeit, den Zucker langsam und gemächlich freizugeben, ohne auf starke Blutzuckerspitzen reagieren zu müssen. Die Struktur des echten Essens ist daher unschlagbar clever. 

Ballaststoffe im Supermarkt

Schauen wir uns die hochverarbeiteten Produkte in den Supermarktregalen an, dann suchen wir diese Ballaststoffe oft vergeblich, denn sie werden bei der industriellen Verarbeitung gern entfernt. Dadurch entsteht eine Konzentration an Stärke und Zucker. Das schmeckt! Tatsächlich ist Süßes für unser Gehirn ungefährlich und energiereich. Und es macht glücklich, da Süßes Dopamin freisetzt, einen Stoff, von dem wir nie genug bekommen und der z. B. auch beim Sex freigesetzt wird. So ist dieses Verlangen nach Süßem eine Art Fernsteuerung, der wir kaum entkommen können. 

Ist Fruktose gesund oder ungesund?

Fruktose im Obst als ganze Frucht ist gesund. Denn Obst enthält neben dem Fruchtzucker auch Ballaststoffe und meist einen hohen Anteil Wasser. Diese Kombination macht satt und lässt den Blutzuckerspiegel niedrig. 

Fruktose ohne Ballaststoffe ist ungesund, denn sie signalisiert dem Körper KEINE Sättigung. Das ist fatal, denn dadurch essen und trinken wir zu viel und der Blutzucker steigt stark an. Fruktose, die nicht durch Bewegung verbraucht wird, wandelt der Körper in Fett um. Darum geben zum Beispiel Weintrauben auf dem Ausflug Energie und Nährstoffe, doch abends auf dem Sofa kann der hohe Fruchtzuckergehalt der Gesundheit schaden. 

Fruktose als versteckter Zucker der Industrie 

Im industriell hochverarbeiteten Essen wird der Zucker immer stärker konzentriert, da die Ballaststoffe zu einem hohen Teil entfernt werden. 

Glukose und Fruktose sind als versteckter Zusatzstoff eine günstige Zutat, die unter vielen verschiedenen Namen zum Einsatz kommt, zum Beispiel als Fruktose-Glukose-Sirup. Das scheint ein lohnendes Geschäft zu sein, denn die Anzahl der regelmäßig neu eingeführten Produkte, die diese Zuckerarten enthalten, nimmt stetig zu. Häufig sind es Backwaren, Süßwaren, Desserts, Eiscremes sowie Milchprodukte. Fruktose steckt vor allem auch in vielen Lebensmitteln, die als „fettarm“ beworben werden. 

Grundbegriffe rund um den Blutzucker

Glukose ist ein Einfachzucker und liefert unseren Zellen lebenswichtige Energie. Auch als Traubenzucker und Dextrose bekannt.

Fruktose oder Fruchtzucker ist ein Einfachzucker, den Pflanzen aus einem Teil der Glukose bilden. Diese ist doppelt so süß und wird in Früchten gespeichert. 

Saccharose ist ein Mehrfachzucker, der aus Fruktose und Glukose besteht. Das ist unser handelsüblicher Haushaltzucker. 

Stärke, zum Beispiel aus Getreide oder Kartoffeln, wird beim Essen wieder in Glukose aufgespalten. 

Kohlenhydrate bezeichnet Lebensmittel mit viel Stärke, wie Kartoffeln, Nudeln, Reis und Getreideprodukte, aber auch mit Zucker, wie Obst, Kuchen und Kekse. 

Ballaststoffe sind ebenfalls Kohlenhydrate, doch sie geben KEINE
Energie. Sie sorgen für eine gute Verdauung und einen gesunden Darm.

Buchtipps: „Der Glukose-Trick“ von Jessie Inchauspé oder „Ein Apfel macht gesund und drei Äpfel machen eine Fettleber“ von Dr. med. Carsten Lekutat

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