Waldbaden oder im Wald baden?

Beste Badewasserqualität: der Sprung ins kühle Nass ist ungetrübt, Foto: Alex K. Media / HLMS GmbH

„Shinrin Yoku“ sagen die Japaner und meinen damit eigentlich das bewusste Wahrnehmen und Eintauchen in die Natur und den Wald. Das bietet sich in den lauenburgischen Wäldern besonders gut an.

Doch „Waldbaden“ bekommt im Herzogtum Lauenburg noch eine ganz andere Dimension: Zahlreiche offizielle Badestellen befinden sich an romantischen Waldseen wie zum Beispiel dem Pinnsee und dem Lütauer See bei Mölln oder dem Pipersee bei Sterley. Sie locken mit exzellenter Badewasserqualität und mit willkommenen Schattenplätzen.  

Der Naturpark Lauenburgische Seen mit seinen über 40 kleinen und großen Gewässern ist die Heimat des Seeadlers. Wer im Kanu durch die idyllische Landschaft gleitet, erblickt ihn mit etwas Glück, während er seine Kreise am Himmel zieht. Das Kanurevier führt von der Wakenitz über den Ratzeburger See, den Küchensee und den Schaalseekanal bis hin zum Salemer See und dem Pipersee. Mit dem Wakenitz-Camp in Rothenhusen und dem Schaalsee-Camp am Pipersee stehen Wasserwanderern Übernachtungsmöglichkeiten und Leihstationen zur Verfügung. Auch am Salemer See können Boote am wunderschönen blauen Bootshaus ausgeliehen werden.  Ein Eldorado für Wassersport und Wasserspaß ist der Ratzeburger See. Auf fast zehn Kilometern erstreckt er sich von Ratzeburg bis zu seinem Nord-
ufer in Rothenhusen. Und genau diese Weite ist es, die diesen See so besonders macht. Vor allem für passionierte Segler. Gemeinsam mit dem Domsee bildet er eines der schönsten Binnensegelreviere. Natürlich gibt es auch wunderschöne Badestellen und man kann Wasserfahrräder, Tretboote oder Elektroboote ausleihen. Ganz gemütlich befördert „Heinrich der Löwe“ seine Gäste: Das Ausflugsschiff lädt zu einer kleinen Kreuzfahrt ein. Und wer mag, setzt seinen Weg über die Wakenitz bis nach Lübeck fort. 

Mit dem Kanu durch das Reich des Seeadlers, Foto: Alex K. Media / HLMS GmbH

Mit einer Kette von Seen schmückt sich Till Eulenspiegels Heimatstadt Mölln. Der Narr soll hier einst gestorben sein – sein Andenken ist bis heute lebendig. Die Kirche St. Nicolai thront auf einem Hügel über der Möllner Altstadt. Zu ihren Füßen liegen gen Osten der Schulsee und gen Westen der Stadtsee, der in den Ziegelsee übergeht. Das über 100-jährige Luisenbad am Möllner Schulsee lockt mit seinem Sprungturm, der Wasserrutsche, dem Spiel- und dem Fußballplatz. Am Ufer des Stadtsees träumt das Grachtenboot „MS Till“ von seiner nächsten Fahrt über die Seen oder Richtung Elbe-Lübeck-Kanal. Wer lieber eigene Muskelkraft nutzt, mietet sich hier ein Tret- oder Ruderboot, Kanu oder Elektroboot und erkundet die Stadt von der Wasserseite aus.  

Süße Früchtchen zum Selbstpflücken

Der Juli ist der Beerenmonat schlechthin: die Erdbeeren gibt es noch und nun werden auch Himbeeren, Johannisbeeren und ab Ende des Monats Brombeeren und Heidelbeeren reif. All diese Frucht-
sorten gibt es bei Familie Wulff in Seedorf. „Wir lieben die Abwechslung, die tägliche Herausforderung – zuallererst aber lieben wir frische Früchte, den Umgang mit den Kunden sowie tolle Gespräche und Geschichten“, schwärmt Birgit Wulff. Und die erzählen sich besonders gut bei Kaffee, Waffeln und Kuchen im Beeren-Café. Für die Kinder gibt es einen großen Spielbereich. Und welches Kind wollte der Mama nicht schon immer einmal einen Blumenstrauß pflücken – auch dafür gibt es ein Selbstpflückfeld.
 
Ein Drei-Früchte-Gelee können Selbstpflücker kochen, wenn sie den Willhof in Walksfelde bei Nusse ansteuern. Ganz in der Nähe des Elbe-Lübeck-Kanals lebt Familie Willhöft mit ihren drei Kindern auf dem seit Generationen von der Familie bewirtschafteten Hof. In Poggensee befindet sich ein weiteres Selbstpflückfeld. Leckeres, Schönes und Regionales gibt es im Hofladen zu kaufen. 

Fünf Beerenanbauer laden zum Pfl ückerlebnis ins Herzogtum Lauenburg ein: (v. l. n. r.) Andreas Löding (Lödings Bauernhof am See, Buchholz), Birgit Wulff (Himbeerplantage Wulff , Seedorf), Christian Pehmöller (Heidelbeerhof Pehmöller, Schnakenbek),Klaas Willhöft (Willhof – Gesunde Ernte, Walksfelde), Dorothee Putfarken (Erdbeerhof Putfarken, Hohenhorn), Foto: HLMS

Lödings Bauernhof in Buchholz am Ratzeburger See hat sich einer Frucht verschrieben: der Himbeere. Frische Himbeeren vom Strauch pflücken, auf der Torte im Café genießen oder Himbeer-Spezialitäten im Hofladen aussuchen – im Juli und August dreht sich bei Lödings alles um die süße Frucht. „Ich liebe es morgens zur Kontrolle durch die Himbeerfelder zu gehen und direkt vom Strauch die Früchte zu naschen“, gesteht Andreas Löding und lädt dazu ein, es ihm gleichzutun. Das Landleben kann hier aber auch ganz anders erlebt werden: Jeden Sonntag gibt es in der Zeit von 14 bis 17 Uhr Trecker-Fahrten und auch die Seeluft-Schweine freuen sich über einen Besuch in ihrem Naturklima-Strohstall. 

Ein „blaues Wunder“ verspricht Familie Pehmöller in Schnakenbek an der Elbe. Die Heidelbeere ist ihre Berufung. „Wir lieben Heidelbeeren und wir lieben, was wir tun“, sagt Christian Pehmöller. Die mineralstoffreiche Frucht hat entschlackende, entzündungshemmende und verdauungsregulierende Wirkungen – und dabei schmeckt sie auch noch gut. Zudem machen sich die blauen Früchtchen prima in Joghurt, Eis, Marmeladen oder Kuchen. Familie Pehmöller verrät gern ihre Lieblingsrezepte. Den warmen Heidelbeerbutterkuchen gibt es auch im hofeigenen Café und im Hofladen finden sich Spezialitäten rund um das kleine blaue Wunder. Am 23. Juli lädt die Familie zum Heidelbeerfest ein. Eine Übersicht über alle Betriebe und ihre Angebote gibt es auf www.herzogtum-lauenburg.de