Nicht nur Frauen lieben einen schönen Teint und eine reine Haut. Auch immer mehr Männer pflegen sich ausgiebig. Worauf das starke Geschlecht bei der Wahl der Pflegeprodukte achten sollte und welche Rituale regelmäßig stattfinden sollten, verrät Make-up-Artist Annett Esser.
Stress, Freie Radikale, regelmäßige Rasuren, falsche Pflege – die männliche Haut wird tagtäglich belastet. Ein fahler Teint, kleine Pickelchen, Rötungen oder trockene Stellen sind oftmals die Folge. Das muss aber nicht sein. Zunächst einmal sei etwas Positives gesagt: Die Haut der Herren besitzt mehr Spannkraft, die Collagenfasern sind stärker vernetzt und die Haut ist insgesamt dicker als die von Frauen – somit haben die Männer nicht ganz so stark mit Trockenheitsfältchen zu kämpfen. Aber natürlich geht das Altern auch am starken Geschlecht nicht spurlos vorbei. Vorbeugen hilft. Deshalb sollten Männer bereits frühzeitig zur richtigen Pflege greifen. Wichtig ist: Feuchtigkeit – auch für diejenigen, die sich täglich rasieren. Ein gutes feuchtigkeitsspendendes Serum ist neben einer milden Reinigung die beste Basis für schön gepflegte Haut. Sehr gut sind Seren mit Hyaluronsäure, dem größten aller Feuchtigkeitsbinder. Anders als Frauen sollten Männer bei der Wahl der auf das Serum folgenden Creme sehr auf eines achten: kein hoher Fettanteil. Solche Pflegeprodukte sind für die Damen prima, für Männer allerdings meist zu reichhaltig – und können Pickelchen oder Akne fördern, beides Dinge, an denen Männer (oft hormonbedingt) stärker leiden. „Ich empfehle zudem ein wöchentliches Peeling, da es abgestorbene Hautreste und überschüssigen Talg entfernt. Der Teint wirkt frischer. Wenn danach ein Toner verwendet wird – perfekt“, so Annett Esser, die als Make-Up-Artist schon zahlreiche – auch männliche – Prominente behandelte. Für empfindliche Haut eignet sich ein Enzympeeling, das ohne mechanische Körnchen die Haut glättet.
„Jeder sollte sich in seinem Körper wohlfühlen. Und was Frauen können, dürfen Männer auch!“ – Annett Esser
Nur mit Schutz!
Freie Radikale lassen die Haut schneller altern. Dazu gehört auch die Sonneneinstrahlung. Achten Sie also vor allem auf ausreichenden Sonnenschutz, wenn Sie sich draußen aufhalten! Viele unterschätzen, wie stark UV-Strahlung die Hautalterung und auch Hautkrebs begünstigen kann. Sonnenbankbesuche und ausgedehntes Sonnenbaden sollten deshalb auf jeden Fall vermieden werden. Wer trotzdem einen sonnengeküssten Teint haben möchte, kann dies auch mit Selbstbräuner generieren. Besonders praktisch: trockene Selbstbräunungs- Sprays oder Lotions mit schrittweisem Bräunungseffekt, die unkompliziert aufzutragen sind. Wichtig: Vorher ein Ganzkörperpeeling einplanen – so wird die Bräune aus der Tube auch nicht fleckig!
Anti-Aging
Wer dem Altern zumindest ein bisschen ein Schnippchen schlagen möchte, sollte bei den Pflegeprodukten neben einer ausreichenden Versorgung mit Feuchtigkeit auf Folgendes achten: Inhaltsstoffe wie Collagen oder aber Wirkstoffe, die die Collagen-Bildung anregen, sind prima. Dazu gehören einige Proteine und Polypeptide. Die Forschung läuft auf Hochtouren. Deshalb sind immer mehr Kosmetikprodukte dank spezieller Hightech- Formulierungen in der Lage, die körpereigene Kollagenproduktion wieder anzuregen. Das sorgt für pralle, elastische Haut und eine Minimierung der Fältchen. Nur mit Pflege kann man das Altern jedoch nicht aufhalten. „Deshalb nutzen auch immer mehr Männer das dermoästhetische Angebot: Botox, Filler, Lasern oder kleine korrigierende OPs sind längst nicht mehr nur Frauensache“, berichtet Annett Esser. „Und das ist auch gut so. Jeder sollte sich in seinem Körper wohlfühlen. Und was Frauen können, dürfen Männer auch!“
Haarige Angelegenheit!
Männer und ihre Haare – ein oftmals schwieriges Thema. Der gänzliche Verlust oder das dünner Werden der Haare ist für viele Herren der Schöpfung ein Graus. Leider ist auch das, wie bei der Akne, oft hormonell oder gar genetisch bedingt. „Regaine“ ist ein Mittel, das Haarausfall mildern oder gar stoppen soll. Sind die Haarwurzeln jedoch schon mit ausgefallen, so werden die Haare an diesen Stellen auch nicht zurückkehren. Annett Esser hat Tipps und Tricks, wie man auch feineres Haar wieder griffig bekommt und sich ein bisschen Volumen hinzuschummeln kann: „Bei dünnem Haar empfehle ich Volumenpuder, das auf den Haaransatz gegeben wird. Dazu sollte man die Haare abteilen und das Puder direkt auf die Kopfhaut stäuben. Auch gut: Kopfhauttonic. Es regt nicht nur das Wachstum an, sondern kühlt auch noch wunderbar und verleiht ein frisches Gefühl.“