Es bleibt nochviel zu tun!

Christoph Wöhlke, Dr. Melanie Leonhard, Thomas de Buhr, Oliver Hollenstein (v. l. n. r.) - Fotos: Stephan Wallocha

Bei der elften Ausgabe der branchenübergreifenden Netzwerkveranstaltung „Hamburgs Spitzen“ zum Thema „Hamburg im Netz: Transformation oder Tradition?“ kamen im Mai mehr als 130 Gäste ins Hotel Reichshof Hamburg.

André Poitiers und Dr. Thomas Brakensiek

Die digitale Zukunft der Hansestadt stand diesmal im Mittelpunkt der Diskussionsrunde, die aus der Senatorin für Arbeit, Soziales, Familie und Integration, Dr. Melanie Leonhard, Thomas de Buhr, Managing Director von Twitter Deutschland, sowie dem Geschäftsführer von IWAN BUDNIKOWSKY GmbH & Co. KG, Christoph Wöhlke, bestand. Unter der Moderation von Oliver Hollenstein teilte die Talkrunde ihre Ansichten mit einem exklusiven Hamburger Kreis an Entscheidern und Persönlichkeiten aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Medien, Sport und Wissenschaft. „Es bleibt noch viel zu tun und Hamburgs Digitalisierung muss weiter vorangehen“, war der Konsens der Talkrunde, die im Detail sehr unterschiedlicher Auffassung über die gesamtgesellschaftlichen Folgen und den Umgang damit war.

Dr. Melanie Leonhard sah es als unerlässlich an, dass die Sozialbehörde auch in den sozialen Medien sehr aktiv ist. „Wir haben ein hohes Bedürfnis die Leute dort abzuholen, wo sie sich aufhalten“, so die Senatorin. Sie hob hervor, dass gerade die Politik bei der Nutzung sozialer Medien zur Verbreitung von Informationen eine hohe Verantwortung habe. Die Gefahren ungesteuerter Kommunikation seien jüngst am Beispiel von Donald Trump erneut deutlich geworden. Der Fortschritt der Digitalisierung in Hamburg und gerade die digitale Bildung der Hamburger könne schneller vorangehen. Allerdings gehöre es zu einer Demokratie, dass alle Vor- und Nachteile eines Vorhabens sowie verschiedene Interessengruppen berücksichtigt werden.

Dies führe eben automatisch zu einem verlangsamten Prozess. Thomas de Buhr begrüßte, dass durch die voranschreitende Digitalisierung den Medien die Meinungsmacht genommen werde und die Berechenbarkeit der Berichterstattung schwinde. „Am Beispiel von Trump und dessen Einbindung von Twitter in seinen Wahlkampf sieht man die Kraft der sozialen Medien, die sich jeder einzelne zu Nutzen machen kann“, so de Buhr.

Claus Brandt, Michael Lang, Folke Sievers, Dr. Thomas Brakensiek, Ralf Martin Meyer (v. l. n. r.)

Den Grund dafür, dass Hamburg in Bezug auf den digitalen Fortschritt im Vergleich zu den USA weit zurück läge, sah er vor allem darin begründet, dass es hier an der Bereitschaft Geld zu verlieren und Fehler zu machen sowie an Optimismus mangele. Zudem fehle es an hochkarätigen Ausbildungsinstitutionen für den digitalen Sektor. Christoph Wöhlke fand es gut, dass man durch die Digitalisierung und die sozialen Netzwerke eine einfache niederschwellige Möglichkeit hat, mit unterschiedlichen Menschen in Kontakt zu kommen. Dies wirke sich auch positiv auf Kundenkontakte aus, da deren Fragestellungen und Anforderungen auch auf diesem Weg an das Unternehmen herangetragen werden. Infrage stellte er, ob die Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft die Folgen der Digitalisierung bedacht haben. Auch er sehe in Hamburg große Defizite des digitalen Fortschritts. Hier sei man gerade an der Oberfläche des digitalen Wandels angelangt und er befürchte, dass die Hamburger Bürgerschaft mit ihrer aktuellen Altersstruktur zu alt ist, um den digitalen Fortschritt wirklich voranzubringen.

Hubert Neubacher, Fabian Berger, Kathrin Felgenhauer, Florian Hepp (v. l. n. r.)

Der „Spitzentalk“ bot den Gästen – die auf Einladung von Dr. Thomas Brakensiek, Vorstandsmitglied Hamburger Volksbank, Claus Brandt, Niederlassungsleiter PricewaterhouseCoopers AG Hamburg, Polizeipräsident Ralf Martin Meyer, Michael Lang, Geschäftsführer Komödie Winterhuder Fährhaus, sowie Folke Sievers, General Manager Hotel Reichshof Hamburg, und Lars Meier, Geschäftsführer Gute Leude Fabrik, zusammenkamen – ausreichend Gesprächsstoff, um den Abend bei Fingerfood diskussionsreich ausklingen zu lassen.

Der Netzwerkpreis bestand diesmal aus einer After Work Barkassenfahrt mit Barkassen-Meyer.

Als Gäste anwesend waren u. a.: Marc Böhle (Geschäftsführung Theodor Rumöller e.K.), Alastair Bruce (Vorstand Xing AG), Brigitte Engler (Geschäftsführerin City Management Hamburg), Reinhild und Werner Fürstenberg (Geschäftsführer Fürstenberg Institut GmbH), Tobias Giles-Bluhm (Vorstand HANSAHEEMANN AG), Christian Kipper (Geschäftsführer Deutsche Fernsehlotterie gemeinnützige GmbH), Hubert Neubacher (Geschäftsführender Gesellschafter BARKASSEN-MEYER Touristik GmbH & Co. KG), Doris Volk (Geschäftsführung Viva con Agua de Sankt Pauli e.V.), Albert Wiederspiel (Festivaldirektor und Geschäftsführer Filmfest Hamburg gGmbH) und Gustav Peter Wöhler (Schauspieler)