wurde endlich gut. Am 11. Januar war es so weit. Die Elbphilharmonie Hamburg wurde mit einem Festakt im Beisein von Gästen aus dem In- und Ausland offiziell eröffnet. Auch Angela Merkel und Joachim Gauck ließen es sich nicht nehmen, an diesem so wichtigen Tag für Hamburg dabei zu sein.
Außer der Bundeskanzlerin und dem Bundespräsi denten erlebten 1.000 Besucher, die Karten für dieses Ereignis gewonnen hatten, sowie weitere zahlreiche hochrangige Gäste aus Politik und Kultur eine fulminante Premiere des neuen Wahrzeichens der Hansestadt. In ihren Festreden betonten die Ehrengäste, darunter auch Jacques Herzog vom Architekturbüro Herzog & de Meuron, und natürlich Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz, welche wichtige Bedeutung die Elbphilharmonie für die Stadt habe: „Mit dem ersten Konzert im Großen Saal beginnt das Herz der Elbphilharmonie zu schlagen. Hamburg setzt mit der Elbphilharmonie ein unübersehbares Zeichen für die große Bedeutung, die Kunst und Kultur in einer freien Gesellschaft zukommt. Der Bau der Elbphilharmonie ist auch eine Einladung an die Welt, nach Hamburg zu kommen, dieses außergewöhnliche Haus zu besuchen und die Kraft der Musik zu erleben.“ Der Gastgeber des Abends, Generalintendant Christoph Lieben-Seutter, pflichtete Olaf Scholz bei und ergänzte: „Ich freue mich sehr auf die Eröffnungskonzerte und das anschließende Eröffnungsfestival, bei dem wir in kompakter Form einige der leuchtstarken Facetten unseres Konzertprogramms im Großen und auch im Kleinen Saal zeigen wollen. Und geradezu unbändig freue ich mich auf die Zukunft in diesem Haus und auch in der Laeiszhalle. Die Welt kann Hamburg um diese beiden tollen Konzertsäle durchaus ein bisschen beneiden.“ Nach den einleitenden Ansprachen spielte das NDR Elbphilharmonie Orchester, das Residenzorchester in der Elbphilharmonie, unter der Leitung von Thomas Hengelbrock gemeinsam mit namhaften Gastsolisten das erste Konzert im Großen Saal.
Das Programm unter dem Titel „Zum Raum wird hier die Zeit“ – die Uraufführung eines eigens für diesen Anlass komponierten Auftragswerks von Wolfgang Rihm – war übrigens auch am zweiten Tag der Festlichkeiten, am 12. Januar, zu hören. An beiden Eröffnungsabenden wurde die Musik auch außerhalb des Gebäudes durch eine Lichtinszenierung erlebbar gemacht, indem der historische Kaispeicher, die gläserne Fassade und die Plaza eine Leinwand eines spektakulären Licht- und Farbenspiels wurde. Die Töne, die im Großen Saal erklangen, wurden in Echtzeit in Farben und Formen übersetzt und auf das Gebäude projiziert. Das Schauspiel, das die Elbphilharmonie in ihrer einzigartigen Architektur erstrahlen ließ, verfolgten Tausende von Hamburgern und Besuchern aus der ganzen Welt begeistert. Am späten Nachmittag des 12. Januar wurde zudem der Kleine Saal eingeweiht. Das Ensemble Resonanz, Ensemble in Residence im Kleinen Saal der Elbphilharmonie, hatte diesen Eröffnungsabend mit „unknown space“ überschrieben. Dabei wurde unter der Leitung von Emilio Pomàrico u. a. ein Auftragswerk des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas uraufgeführt. An beiden Tagen kamen insgesamt 4.500 Besucher in die beiden Säle des neuen Konzerthauses.
Neuer Hotspot an der Elbe
Die überwältigende Architektur der Elbphilharmonie hat in den vergangenen Monaten seit der Eröffnung des Hauses bereits über eine Million Besucherinnen und Besucher begeistert. Die Plaza unterstreicht dabei als frei zugängliche Aussichtsplattform in 37 Metern Höhe den Charakter als „Haus für alle“. Auch das Interesse am musikalischen Programm der Elbphilharmonie ist riesig. Für die Veranstaltungen im Eröffnungshalbjahr standen knapp 500.000 Karten zur Verfügung, die bereits seit Wochen vergriffen sind. Das gilt auch für das mit 1.500 Veranstaltungen sehr groß angelegte musikpädagogische Angebot in der Elbphilharmonie.